Anlässlich von Erosionsschutzmaßnahmen in zwei Unterwasserdenkmalen des UNESCO-Welterbes in der Flachwasserzone des Überlingersees (Bodensee) wurden Sedimentfallen (Container 0,35 × 0,26 × 0,14 m, L × B × H) in den Schüttungskörper eingesetzt, die mit originalem Schüttungsmaterial (Grobkies, Geröll) bekannter Menge gefüllt waren. Die Fallen dienten zur Simulation der standörtlichen Sedimentationsbedingungen. Nach neunmonatiger Expositionsdauer wurden die Container geborgen und einer erneuten Korngrößenanalyse unterzogen. In den Behältern hatte sich Feinmaterial v.a. im Korngrößenbereich 0,035 bis 0,112 mm (Grobsilt, Feinsand) abgelagert. Grobsilte und Feinsande kommen auch in den umgebenden Oberflächensedimenten vor, waren aber in den Fallen deutlich überrepräsentiert. Daher wird in Übereinstimmung mit den Voraussagen des Hjulström-Sundborg-Diagramms angenommen, dass diese Fraktionen besonders leicht mobilisiert und durch Suspensionstransport verfrachtet werden. Die Sedimentationsraten lagen bei 1,86 bzw. 2,99 kg Trockenmasse/m2 innerhalb von 9 Monaten (Sedimentzuwachsraten 1,7 bzw. 2,8 mm). Die deutlich höheren Massenanteile an organischer Substanz und Gesamt-Carbonat lassen vermuten, dass ein Teil des sedimentierten Materials direkt aus der Bioproduktion der Umgebung (biogene Carbonatfällung der Armleuchteralgen, Chara sp.) und des Makrozoobenthos in den Fallen (Molluskenschalen, u.a. Dreissena polymorpha) stammt. Diese Ergebnisse liefern wichtige methodische Hinweise für die weitere Entwicklung von litoralen Sedimentfallen und für die Herkunftsanalyse der Fallensedimente.publishe