Wer in Deutschland eine duale Berufsausbildung absolviert hat, kann auch ohne Hochschulzugangsberechtigung Positionen erreichen, die in anderen Ländern ausschließlich von Akademiker/-innen besetzt werden. Von Frauen wird diese „zweite Chance“ durch eine Aufstiegsfortbildung sehr viel seltener genutzt als von Männern. Warum dies so ist, wird anhand der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 untersucht. Im Fokus der Analysen stehen drei Erklärungsfaktoren: Karriereaspirationen (Präferenzen), familiäre Verpflichtungen (Restriktionen) und der erlernte Beruf (Opportunitäten). Im Ergebnis zeigt sich, dass Kinder und eine Ausbildung in einem geschlechtstypischen Beruf den Geschlechtereffekt moderieren, weshalb konditionale Effekte betrachtet werden müssen: Für Männer steigt und für Frauen sinkt die Wahrscheinlichkeit für berufliche Höherqualifizierung mit Kindern sowie mit einer Ausbildung in einem geschlechtstypischen Beruf. Bei relativ gleichen beruflichen Ausgangsbedingungen (Mischberufe) weisen kinderlose Frauen und Männer eine vergleichbare Teilnahmewahrscheinlichkeit auf, für Mütter ist diese auch dann signifikant geringer.Those who complete dual vocational training in Germany are able to achieve positions even without higher education entrance qualifications which in other countries can only be taken up by academics. Women are much less likely to take advantage of this “second chance” offered by advanced vocational qualifications than men. The reason for this is examined with the aid of the BIBB/BAUA Employment Survey from 2012. The analyses focus on three explanatory factors: career aspiration (preferences), family responsibilities (restrictions), the occupation trained for (opportunities). The results show that having children and having trained in a gender-typical occupation strengthen the (negative) gender effect, which is why conditional effects must be considered: the likelihood of vocational upskilling increases for men but decreases for women who have children and/or have trained in a gender-typical occupation. Given relatively similar baseline conditions (mixed occupations), men and women without children show comparable participation rates while mothers have significantly lower rates