Die Arbeit fragt nach Problembezug und Interrelation zweier semantischer Komplexe, die normierend und interpretativ die Wirklichkeit von Imtimbeziehungen, namentlich Ehen, unserer Tage gestalten. Romantische Liebe wird gesehen als Semantik der Partnerwahl, der Bildung von Beziehungen unter modernen Bedingungen familiarer Diskontinuität und forcierter Individualität. Gesamtgesellschaftlich gesehen formuliert sie als funktionsspezifische Semantik den Prozeß der Ausdifferenzierung von Intimbeziehungen, während Partnerschaft als funktionsunspezifische Semantik demgegenüber die Rückbildung an gesellschaftliche Relevanzen anmeldet, die Unhintergehbarkeit von Außenbeziehungen postuliert und einen Regelungsbedarf aufzufangen versucht, der zu tun hat mit dem Abbau rollenmäßiger Vorregulierungen, der Substitution von Symmetrie für eine in geringerem Maße regelungsbedürftige Komplementarität und der zunehmenden Partizipation von Frauen am ganzen Spektrum funktional geprägter Lebensvollzüge moderner Gesellschaften.