Technological knowledge transfer in least developed countries with a view to intercultural awareness

Abstract

Zsfassung in dt. SpracheIn the last few years ICT projects in developing countries1 have gained tremendously in importance. Nevertheless there has been a lack of case studies dealing with teaching computing in LDCs. So far there has been no case study performed by a scientist with practical experiences in computer related interventions.This case study describes a computer project that was undertaken at a primary school in South-Western Uganda, in the year 2002. During the intervention I encountered - in parallel to technical problems - several misunderstandings related to culture. It became apparent that the participating people from that region approach new technology differently than we do (in the mind of members of different cultural backgrounds, namely teachers from Austria) and therefore integrate knowledge in a different way. This lead to a cultural perspective and a qualitative research was conducted. The collected empirical data enabled a systematic hermeneutical analysis with regard to Witzel's programme of problem centred analysis.This research outlines the social function of computers among the regions' population and discusses the socially reflected interrelationship between involved social actors and the reigning hierarchic positions. It shows that too high expectations (according to computers) are set by participants and that computers are seen as an empowering status symbol. This study shows that the cultural expectation towards gaining control over technology, such as computers, were seen as to be represented in a non explorative way of teaching, wheras the external instructors were causing a cultural break by applying explorative student-centred teaching methods. The strong hierarchic position of teachers and parents hinder the pupils eagerness to explore new technology on their own, as they have to expect different forms of sanctions, when mistakes are made. A solution might be that a computer teacher become a "cultural broker" [Aikenhead, 2002] who is aware of the student's underlying world views, "regionally used teaching methods/habits", "ways of sanctions", use and status of "local language", the social role of "involved institutions", and draws upon knowledge on regional historical and cultural pecularities. This is also related with the readiness to take into account a loss of power which a successful technological knowledge transfer implies.Im Zeitalter der Neuen Technologien liegt im Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) viel Hoffnung zur Reduktion der Armut. Gedanken über die Schwierigkeiten, die beim Einsatz des ("westlichen") Computers in anderen Kulturen auftreten, bleiben unbemerkt oder werden totgeschwiegen. Veröffentlichte Anwenderberichte und Projektstudien sind Mangelware und es gab - bis dato - keine Untersuchung die von einem Computerlehrer mit Praxiserfahrung durchgeführt wurde.Diese Fallstudie untersucht ein Computerprojekt an einer Grundschule in Südwest - Uganda. Während des Projektes im Jahr 2002 nahm ich mehrere kulturell bedingte Missverständnisse wahr, auf die unter der Anwendung von qualitativen Methoden im Jahr 2003 untersucht wurden. Durch den Einsatz einer neuartigen Methodenkombination des "problemzentrierten Interviews" [Witzel, 1985] und der "objektiven Hermeneutik" [Oevermann, 2002] wurde die Integration des Computers in den Alltag im Jahr 2003 beleuchtet. Diese Untersuchung präsentiert die soziale Funktion des Computers innerhalb der regionalen Bevölkerung und diskutiert die sozialen Beziehungen der involvierten Akteure wie Lehrer, Schüler, Computerlehrer, Evaluator und Geldgeber.Dabei werden die (zu) hoch gestellten Erwartungshaltungen (gegenüber Computer) aufgezeigt und der latente und erwartete Zugewinn an Macht präsentiert. Darüber hinaus zeigt diese Studie auch die kulturelle Erwartungshaltung der Technologiekontrolle auf. Diese steht im Kontrast zu der von den externen Computerlehrern durchgeführte und geförderte explorierende Aneignung mit hilfe schülerzentrierter Methoden. Es kann dabei angenommen werden, dass die stark hierarchische Lehrer-Schüler-Beziehung den Drang zur selbstständigen Technologieauseinandersetzung einschränkt, da finanzielle und körperliche Strafen bei Fehlern zu erwarten sind. Diese Studie präsentiert als Lösung das Konzept des "Cultural Brokers" [Aikenhead, 2002]. Ein "Cultural Broker" erkennt unterschiedlicheWeltanschauungen zur Wissensaneignung an, thematisiert diese im Prozess des Technologietransfers, um zu verhindern, dass der Computer kulturimperialisitisch transferiert wird.Der Lehrer nimmt so die Rolle eines "Cultural Brokers" ein, dessen Aufgabe in der Wahrnehmung und Vermittlung kultureller Differenzen liegt. Ziel ist eine relativ "wertungsarme" Kommunikation bzw. der Aufbau eines gemeinsamen "Kommunikationsraums".Er/Sie verhandelt gemeinsam mit den Studenten geeignete Vorgangsweisen aus und ermöglicht so einen erfolgreichen technologischen Wissenstransfer. Aus dieser Fallstudie geht hervor, dass ein "Cultural Broker" idealerweise über lokales kulturelles, historisches Wissen, den Gebrauch der lokalen Sprache, Bewusstsein über die soziale Rollen involvierter sozialer Akteure sowie Sanktionierungsmaßnahmen verfügt.Die Annahme dieses neuen Selbstverständnisses bedingt jedoch die Bereitschaft der Computerlehrer einen Machtverlust in Kauf zu nehmen, welcher jedoch für einen erfolgreichen Technologietransfer unerlässlich zu sein scheint.27

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