Sorgende Angehörige als Adressat_innen einer vorbeugenden Pflegepolitik: eine intersektionale Analyse (PflegeIntersek)

Abstract

Im Mittelpunkt dieser Studie stehen sorgende Angehörige, die sich um Pflegebedürftige mit hohem Hilfebedarf kümmern. Die Pflegenden werden im Hinblick auf Wechselwirkungen zwischen den Differenzkategorien sozioökonomischer Status (SÖS), Geschlecht, Ethnizität sowie Erwerbsstatus untersucht, und es wird nach Unterschieden in der Pflegebewältigung gefragt. Dabei konnten fünf Pflegebewältigungstypen entwickelt werden, wobei drei zu einer ‚eher gelingenden Pflegebewältigung führen, zwei dagegen in einer ‚eher prekären Pflegebewältigung münden. Die Typen differieren in der Art des Zusammenwirkens der genannten Differenzkategorien sowie der Selbstsorgeorientierung der sorgenden Angehörigen. Blickt man auf die Bedarfe, so geht es darum, die Selbstsorgeorientierung und das Selbstsorgehandeln der Sorgenden zu fördern. Dazu ist typenübergreifend im Rahmen einer vorbeugenden Sozialpolitik insbesondere eine frühzeitige zugehende professionelle Pflegebegleitung aus einer Hand im Sinne eines Case-Managements zu empfehlen.The study focuses on caring relatives caring for people in need of long-term care. The caring relatives are analysed with regard to interdependencies between the structural categories socio-economic status, gender, ethnicity, and employment status. We also ask for differences in their coping capacity with regard to elderly care. Five types of coping capacities in longterm-care have been developed, three of these types leading to a rather successful coping strategy, and two types tending to a rather precarious coping situation. The types differ in the way the structural categories interact, and the self-caring orientation of the carers varies, too. Regarding needs and support of caring relatives, their self-caring orientation and self-caring capacity should be strengthened. Across all types, one element of a preventive social policy is highly recommendable: an outreach and professional care assistance from one provider at an early stage in the sense of case-management

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