Tewes, Ann-Kristin

Eldorado - Ressourcen aus und für Lehre, Studium und Forschung

A. Frank, S. Krauss & K. Binder (Hrsg.),Beiträge zum Mathematikunterricht 2019. Münster: WTM-Verlag.Seite 1376Ann-Kristin TEWES, Dresden Partizipationsmöglichkeiten von Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund – individuelle Lernermöglichungs-bedingungen im Grundschulmathematikunterricht Durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 und die erhöhte Zuwanderung in den letzten Jahren herrscht große Heterogenität in deutschen Schulen, was sich auch in einer unterschiedlichen Teilhabe der Schüler*innen an Interaktionen im Mathematikunterricht zeigt. Der Interak-tionstheorie mathematischen Lernens liegt die Idee zugrunde, dass der je-weilige zu lernende Stoff bzw. dass Thema einer Unterrichtsstunde zwischen den Beteiligten der Interaktion ausgehandelt wird. Dieser Aushandlungspro-zess kann zu einer gemeinsamen Hervorbringung eines Arbeitskonsens und somit zu einer kollektiven Argumentation führen. Kollektive Argumentatio-nen im Unterricht werden als lernermöglichende bzw. lernfördernde Pro-zesse angesehen. Diesem Gedanken folgend zeigen sich erfolgreiche Lern-prozesse in der zunehmend autonomeren Partizipation an kollektiven Argu-mentationen (vgl. Krummheuer, 1992; 2011). Als Mittel zur Verbesserung der Partizipation an kollektiven Argumentationen soll innerhalb der vorlie-genden Studie die Theorie des „Mathematics Learning Support System (MLSS)“ (vgl. Krummheuer, 2011) auf inklusiven Grundschulmathematik-unterricht übertragen werden. Das MLSS beschreibt ein Hilfssystem zum Mathematiklernen, welches im Interaktionsraum zwischen den Beteiligten zu verorten ist (vgl. Tiedemann, 2012). Das zugrundeliegende Promotions-projekt möchte, die emergierenden Support-Systeme zwischen Schüler*in-nen rekonstruieren und die potentiellen Auswirkungen auf ihre Partizipati-onsmöglichkeiten im inklusiven Mathematikunterricht untersuchen.  Literatur Krummheuer, G. (1992). Lernen mit “Format”. Elemente einer interaktionistischen Lerntheorie. Diskutiert an Beispielen mathematischen Unterrichts. Weinheim: Deutscher Studien Verlag. Krummheuer, G. (2011). Die empirisch begründete Herleitung des Begriffs der Interaktionalen Nische mathematischer Denkentwicklung (NMD). In B. Brandt, G. Krummheuer, & R. Vogel (Eds.), Die Projekte erStMaL und MaKreKi : Mathematikdidaktische Forschung am Center for Individual Development and Adaptive Education (IDeA) (pp. 25–89). Münster, München, Berlin: Waxmann. Tiedemann, K. (2012). Mathematik in der Familie. Zur familialen Unterstützung früher mathematischer Lernprozesse in Vorlese- und Spielsituationen (1. Auflage). Münster, New York, München, Berlin: Waxmann. 

Partizipationsmöglichkeiten von Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund – individuelle Lernermöglichungsbedingungen im Grundschulmathematikunterricht

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