Förderpläne: Instrument zur Förderung oder „bürokratisches Mittel“? Eine empirische Untersuchung zum Einsatz von Förderplänen

Abstract

Förderplanung gilt als eine Voraussetzung für die individuelle Förderung von Lernenden in inklusiven und separativen Schulformen und die Erstellung von Förderplänen wird häufig gefordert. Allerdings ist noch wenig bekannt über deren Einsatz. Im vorliegenden Artikel werden erstens bisherige Forschungsergebnisse zu dieser Thematik berichtet. Zweitens wird eine Studie vorgestellt, in der untersucht wurde, ob und wie Regel- und Förderlehrkräfte in inklusiven und separativen Schulformen Förderpläne einsetzen bzw. wie sie damit umgehen. 226 Lehrkräfte aus der Schweiz wurden schriftlich mit einem Onlinefragebogen befragt. 25 dieser Lehrkräfte wurden im Anschluss an einen Unterrichtsbesuch interviewt. Die Ergebnisse zeigen, dass Förderpläne dort, wo sie verbindlich eingefordert werden, meistens erstellt werden. Allerdings steht in der Regel die Legitimations- oder Dokumentarfunktion im Zentrum und nicht die Förderung bzw. die Zielvereinbarung und -fokussierung. Auf der Sekundarstufe scheinen Förderpläne nicht verwendet zu werden. Zudem werden Förderpläne nicht für die Unterrichtsplanung genutzt. Die Frage, ob und wie Förderplanung und Unterrichtsplanung miteinander verbunden werden können, ist somit ein wichtiges Thema für die zukünftige Entwicklungs- und Forschungsarbeit

    Similar works