'Deutsche Zeitschrift Fur Sportmedizin/German Journal of Sports Medicine'
Abstract
In dem Beitrag wird ein Konzept der Raumpartnerschaften vorgestellt, das in den vergangen 10 Jahren von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe an der Technischen Universität Berlin entwickelt und mehrfach getestet wurde. Es fußt auf der empirischen Beobachtung, dass viele Menschen heute mehrere kontrastierende Heimaträume und Identitäten aufsuchen, oft einen Arbeitsraum und einen Erholungsraum. Diese Menschen bewegen sich in "ihrem" Erholungsraum anders als Reisende, die zum ersten Mal da sind. Sie verwirklichen in der Regel einen nachhaltigeren Urlaubstil und sind deshalb für Erholungsräume besonders attraktiv. Zu beobachten ist weiterhin die Existenz von komplementären Kontrasträumen, die wegen ihrer Unterschiedlichkeit füreinander attraktiv und aufeinander bezogen sind. In ihnen haben und leben besonders viele Menschen langfristig eine doppelte räumliche Identität, etwa in der Metropole Berlin und der Ostseeinsel Usedom. Auf diese individuellen Raumpartnerschaften setzt das Konzept der politischen Raumpartnerschaften auf. Sie sind vergleichbar zu Städtepartnerschaften, aber nicht zwischen einander ähnlichen Städten, sondern zwischen komplementären, aufeinander bezogenen Räumen. Politische Raumpartnerschaften unterstützen und fördern das räumliche Zuhausegefühl im Kontrastraum durch ungewöhnliche Aktivitäten und Angebote. Der Beitrag stellt Konzept und Umsetzungserfahrungen vor