Der Wandel der amerikanischen Afghanistan-Politik: Folgen für die "Resolute Support Mission" der Nato

Abstract

Im Dezember 2018 wurde durch Medienberichte aus den USA bekannt, dass der amerikanische Präsident Trump das Pentagon beauftragt hat, eine erhebliche Redu­zierung der US-Truppen in Afghanistan vorzubereiten. Details zu Umfang, Zeitpunkt und betroffenen militärischen Fähigkeiten wurden bis­lang nicht offiziell mit­geteilt. Übereinstimmenden Pressemeldungen zufolge plane Trump, in den kommenden Monaten etwa die Hälfte der 14 000 in Afghanistan stationierten US-Soldaten ab­zu­ziehen. Weitreichende Konsequenzen hätte diese Ent­scheidung nicht nur für die Sicherheitslage in Afghanistan und die politische Stabi­lität dort. Vor allem wirft sie die Frage auf, ob und unter welchen Umständen die Resolute Support Mission (RSM) der Nato fortgeführt werden kann. Weitere Dynamik erhält das internatio­nale Afgha­nistan-Engagement durch den Abschluss eines Rahmenabkom­mens zwischen den USA und den Taliban, an dessen Umsetzung Trump mög­liche Truppenreduzierungen koppelte. Die fällige Verlängerung des Mandats durch den Deutschen Bundestag zum 1. April 2019 wird stark davon abhängen, wie Washington seine Entscheidung aus­gestaltet. Neben Zielen, Instrumenten, Kosten und Erfolgen des deut­­schen Afghani­stan-Einsatzes wird künftig auch intensiver debattiert werden, ob, wann und wie sich die Nato aus dem Land zurückziehen wird. (Autorenreferat

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