Dieser Beitrag rekonstruiert den Einfluss der Hochschulentwicklung und der wissen–schaftlichen Kapazitätsbildung auf die wissenschaftliche Wissensproduktion in Deutschland, einem der weltweit stärksten Produzenten wissenschaftlichen Wissen seit 1900.
Folgende Forschungsfragen sollen beantwortet werden: Wie haben institutionalisierte Strukturen, und darin verschiedene Organisationsformen, die langfristige Entwicklung wissenschaftlicher Produktivität beeinflusst und verändert? In welchen organisationalen Netzwerken entwickelt sich aktuell die Wissenschaft weiter? Die Annäherung an den Forschungsgegenstand erfolgt auf der Makroebene anhand von Indikatoren zur Erfassung der globalen Expansion, Kooperation und Produktion der Wissenschaft. Vor dem Hintergrund dieses Untersuchungsrahmens wird dann auf der Mesoebene das Zusammenspiel von Organisationsformen in Deutschland mittels netzwerkanalytischer Verfahren betrachtet. Ziel des Beitrags ist, die Orte und institutionellen Settings wissenschaftlicher Produktion zu identifizieren und anhand ihrer Aufgaben und Ziele voneinander abzugrenzen sowie ihre Beziehungen zueinander herauszuarbeiten. Als theoretische Basis werden neo-institutionalistische Ansätze zur Untersuchung und Erklärung der Expansion des Hochschulwesens und der Wissenschaft und zur Analyse von organisationalen Netzwerken herangezogen. Grundlage der empirischen Analyse bilden Publikationen in peer-reviewed Zeitschriften als Kennzeichen wissenschaftlicher Produktion