research

Frühgeschichte und Sprachgeschichte in den Niederlanden

Abstract

Der niederländische Raum war durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder ein Brennpunkt historischer Innovationen. Die Geschichte der Merowinger und ihres Frankenreiches ist nur ein Beispiel dafür, wenn auch ein besonders prominentes. Weniger bekannt sind dagegen die tiefgreifenden Umwälzungen in der Vorgeschichte des Merowingerreichs, die für die weitere Entwicklung im westlichen und mittleren Europa große Bedeutung hatten. Die Sicht auf die Ereignisse und Konstellationen dieser Zeit hat sich in jüngerer Zeit deutlich verändert. Sowohl die privinzialrömische Geschichte (Aufgabe der belgischen Provinzen und die Rolle der Franken als Foederati bzw. Riparienses), die Stammesgeschichte jenseits der Reichsgrenzen (Genese der Franken bzw. Metamorphose der rechtsrheinischen Ethnographie) als auch die Sprachgeschichte (vor allem das Zustandekommen der scharfen Sprachgrenze zwischen Friesisch und Niederländisch) haben teils grundlegende Neubewertungen erfahren. Der vorliegende Aufsatz versucht die sprachliche Seite dieser Frühgeschichte zu beleuchten. Dabei werden einerseits einige involvierte Völker- und Gruppennamen auf ihren namengeschichtliche Status hin untersucht und andererseits einige neu gefundene Runeninschriften in der kulturgeschichtlichen Dynamik zwischen Spätantike und Mittelalter verortet

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