Neuere Beiträge zur Intellektuellenkategorie (Gil Eyal und Larissa Buchholz, Müller-Doohm und Mitarbeiterinnen) plädieren dafür, sich von den großen intellektuellen Persönlichkeiten zu verabschieden und stattdessen die Struktur intellektueller Debatten und Interventionen zu analysieren. Der Beitrag legt dar, dass diese Zugangsweise von Gramsci bis Foucault schon lange erprobt wurde, belegt Inkonsequenzen in den neueren Ansätzen und argumentiert dafür, den Personalisierungsgrad intellektueller Praxis selbst als historisch-sozial variabel zu begreifen. Erst so werden verschiedene Typen von Intellektuellen unterscheidbar und die Beteiligten selbst als Katalysatoren geschichtlicher Erfahrung begreifbar