Gibraltar ist eine britische Enklave auf der iberischen Halbinsel. Es gehört als Außengebiet zum Staat Großbritannien, der allgemeine Lebensstil der Einwohner ist allerdings von einem mediterranen Lebensgefühl geprägt.
Die offizielle Sprache Gibraltars ist Englisch, dennoch ist die spanische Sprache und die Varietät des Yanito allgegenwärtig auf der Halbinsel. Diese Mischung trägt dazu bei, dass die Strukturen in diesem Gebiet sehr partikular sind.
Die gesprochenen Sprachen haben in der gibraltarischen Gesellschaft unterschiedliche Positionen und verschiedene Levels an (sozialem) Prestige.
Es ist ein sehr interessantes Gebiet, denn auf relativ kleinem Raum (ca. 7km²) lassen sich eine Vielzahl an Kultur-, Sprach-, Identitätsmischungen finden, die darauf hindeuten, dass auch heute, im aufgeklärten Europa, politische Konflikte noch nicht geklärt sind. Gibraltar ist nach wie vor eine Kolonie und wird es – wahrscheinlich - auch weiterhin bleiben.
Ein entscheidender Faktor bei der Sprachenwahl ist der politische Hintergrund dieses Gebietes. Da für Gibraltar die Möglichkeit politisch unabhängig zu werden, nur sehr unwahrscheinlich ist, bleibt ihnen die Wahl entweder zu Großbritannien oder zu Spanien zu gehören. Seit der Besetzung Gibraltars durch Großbritanniens Truppen im Jahr 1704 ist der Felsen britisch. Folglich besitzen Gibraltarer eine sehr stark ausgeprägte Loyalität zur englischen Sprache und im weiteren Sinne zu Großbritannien. Die Option, in den spanischen Staat eingegliedert zu werden, ist für viele Gibraltarer undenkbar. Zu groß sind die Zerwürfnisse und Unterschiede zwischen Gibraltar und Spanien. Diese Neigung ist u.a. durch die geschichtlichen Ereignisse und gegenwärtigen Begebenheiten zu erklären