A few kilometres to the northeast of Şanlıurfa in southeastern Turkey the tell of Göbekli Tepe is situated. The immense ruin hill formed by the debris of monumental constructions dating back into the 10th and 9th millennium BC (the Pre-Pottery Neolithic) has been excavated systematically since 1995. The last two excavation campaigns were preliminary focussed on work to erect permanent shelter structures to preserve the site

Dietrich, Oliver

Köksal-Schmidt, Çiğdem

Notroff, Jens

Schmidt, Klaus

German

Online-Journals und digitale Zeitschriftenausgaben des DAI (Deutsches Archäologisches Institut)

https://publications.dainst.orgiDAI.publicationsELEKTRONISCHE PUBLIKATIONEN DESDEUTSCHEN ARCHÄOLOGISCHEN INSTITUTSDies ist ein digitaler Sonderdruck des Beitrags / This is a digital offprint of the articleOliver Dietrich – Çiğdem Köksal-Schmidt – Jens Notroff – Klaus SchmidtGöbekli Tepe, Türkeiaus / frome-ForschungsberichteAusgabe / Issue 1 • 2014Seite / Page 131–135https://publications.dainst.org/journals/efb/14/4432 • urn:nbn:de:0048-journals.efb-2014-1-p131-135-v4432.7Verantwortliche Redaktion / Publishing editor Redaktion e-Jahresberichte und e-Forschungsberichte | Deutsches Archäologisches InstitutWeitere Informationen unter / For further information see https://publications.dainst.org/journals/efbRedaktion und Satz /  Annika Busching (jahresbericht@dainst.de)Gestalterisches Konzept: Hawemann & MoschLänderkarten: © 2017 www.mapbox.com©2017 Deutsches Archäologisches InstitutDeutsches Archäologisches Institut, Zentrale, Podbielskiallee 69–71, 14195 Berlin, Tel: +49 30 187711-0Email: info@dainst.de / Web: dainst.orgNutzungsbedingungen: Die e-Forschungsberichte 2014-1 des Deutschen Archäologischen Instituts steht unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung – Nichtkommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International. 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The last two excavation campaigns were preliminary focussed on work to erect permanent shelter structures to preserve the site.Die Ausgrabungskampagnen 2012 und 2013 am frühneolithischen Heiligtum Göbekli Tepe verfolgten im Wesentlichen das Ziel durch Sondagegrabungen (Abb. 1) Standpunkte für die Stützen des zu errichtenden Schutzdachs zu gewinnen, das auf dem anstehenden Fels gegründet werden muss. Im Jahr 2012 konzentrierten sich die entsprechenden Arbeiten auf das Hauptgra-bungsgebiet in der südostsenke des tells.Schon im Vorjahr war hier an sechs Punkten der Fels erreicht worden. Zwei dieser Sondagen mussten jedoch erweitert werden, da hier sorgfältig e-Forschungsberichte des dai 2014 Faszikel 1 urn:nbn:de:0048-dai-edai-f.2014-1-7131Kooperationspartner: Institut für Geomatik der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirt-schaft; Institut für Paläoanatomie und Domestikationsforschung sowie ArchaeoBioCenter und Fakultät für Biologie im Bereich Biodiversitätsforschung/Anthropologie der Ludwig­Maximili-ans­Universität München; Institut für Ur­ und Frühgeschichte der Friedrich­Alexander­Universi-tät Erlangen­Nürnberg; DAI, Zentrale, Naturwissenschaftliches Referat.Förderung: DFG; Gesellschaft der Freunde des Deutschen Archäologischen Instituts ‒ theodor Wiegand Gesellschaft e.V.; ArchaeNova e.V. Heidelberg; Global Heritage Fund; John Templeton Foundation.Leitung des Projektes: k. schmidt.Grabungskommissare: N. Dervisoğlu, N. Atar. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: F. Becker, N. Becker, O. Dietrich, Ö. Ekinbaş, R. Fierenz, T. Götzelt, D. Güneş, D. Hasar, B. Heemeier, C. Hübner, V. Hurma, C. Kaya, Ç. Köksal­Schmidt, S. Krauth, K. Kulhanek, C. Kürkçüoğlu, D. Loskut, J. Makowiak, T. Müller, U. Mutze, J. Notroff, J. Peters, K. Piesker, N. Pöllath, S. Prütting, M. Schuch, A. Schuster, J. Seidel, B. Sever, D. Sönmez, F. Stein, S. Stockburger, A. Sücü, A. Tagiyev, T. Urban, B. Waszk, B. Yakut, S. Yıldız, S. Ziegler, M. Zimmermann.herausgearbeitete Felsstufen angetroffen worden waren, die nicht von Fun-damenten beschädigt werden sollen. Im Verlauf der Herbstkampagne 2012 konnten die restlichen sondagen erfolgreich abgeschlossen werden. obwohl die durch den Schutzdachbau nötig gewordenen, bis zu 5 m tiefen Sondagen nur punktuelle Einblicke in die Befundlage erlauben, erbrachten sie auch be-deutende neue Einblicke in den Fundplatz.Zunächst wurden in drei Sondagen, die unmittelbar hinter den großen Kreisanlagen der monumentalen Schicht III liegen, erstmals am Göbekli Tepe größere Mengen an verkohltem botanischen Material geborgen. Neben ar-chäobotanischen Erkenntnissen ermöglichen diese Funde auch eine verbes-serte Datierung des Platzes durch die Radiokarbonmethode, nachdem sich knochen aufgrund schlechter kollagenerhaltung als weniger geeignet erwie-sen hatten. Eine erste Testserie von fünf Daten verortet die monumentalen Anlagen wie erwartet in der zweiten Hälfte des 10. Jahrtausends v. Chr.Eine interessante Befundsituation wurde in Areal L9­85 angetroffen (Abb. 2). Im Bereich der etwa 30 m großen Anlage C, die aus mehreren konzentri-schen Steinkreisen besteht und mehrmals größeren Umbauarbeiten unter-worfen war, war schon seit längerer Zeit eine an einen Dromos erinnernde Eingangssituation bekannt. Dieser Eingang wurde in einer späteren Baupha-se verschlossen. Er wird von zwei Mauern geformt, die nahezu im rechten Winkel von der Anlage nach Süden abzweigen und aus sehr großen, rundum behauenen Kalksteinen errichtet wurden. Im Dromos fand sich ein unvoll-ständig erhaltener, großer Türlochstein, der mit einer Steinsetzung ver-schlossen war. Auf seiner südlichen Seite vorgelagert ist dem Türlochstein ein U­förmiges, megalithisches Bauglied, das ursprünglich zwei antithetisch angeordnete Raubtierskulpturen trug, von denen nur eine erhalten ist.Diese schon länger bekannte Eingangssituation konnte in der Herbstkam-pagne 2012 um ein neues Element ergänzt werden. Es handelt sich um eine Treppe mit acht Stufen, die möglicherweise angelegt wurde, um eine Senke im Fels zu überbrücken und den Zugang zum Dromos von Anlage C zu ge-währleisten. Im Jahr 2013 lag der Schwerpunkt wiederum auf der Vorbereitung von Schutzmaßnahmen. Im Hauptgrabungsgebiet wurde eine Arbeitsbühne 132e-Forschungsberichte des dai 2014 Faszikel 1   urn:nbn:de:0048-dai-edai-f.2014-1-73121 Göbekli Tepe (Türkei). Beispiel einer Sondagegrabung zur Verankerung der Dachstützen für das geplante Schutzdach im anstehenden Fels (Photo: N. Becker, DAI­GT12­ 8061, DAI Orient­Abtei-lung). 2 Göbekli Tepe (Türkei). Treppe in der Eingangssituation von Anlage C (Photo: N. Becker, DAI­GT12­0591, DAI Orient­Abteilung). 3 Göbekli Tepe (Türkei). Das temporäre Schutzdach wird das Hauptgrabungsgebiet komplett ab-decken (Photo: N. Becker, DAI­GT13­1787, DAI Orient­Abteilung). (Abb. 3–4) für den Bau des finalen Schutzdaches nach Plänen von kleyer.ko-blitz.letzel.freivogel.Architekten und der EiSat GmbH errichtet. Diese Holz-plattform ist zudem als temporäres Schutzdach konzipiert, das den empfind-lichen archäologischen Befund vor Beschädigung im Rahmen der Bauarbeiten schützen und zugleich die Begehbarkeit der prähistorischen Anlagen für Ar-chäologen und Arbeiter sowie ihre weitere touristische Erschließung ge-währleisten soll. Die Errichtung des durch EU­Mittel finanzierten Membran-schutzdachs ist für 2014 vorgesehen.Ein weiteres Schutzdach soll über den schon 2011 begonnenen Ausgra-bungsflächen in der Nordwestsenke des Göbekli Tepe errichtet werden (Abb. 5). Auch hier lag daher der Schwerpunkt der Ausgrabungsarbeiten auf insgesamt sieben Sondagegrabungen zur Gewinnung von Stützenstand-punkten. In vier dieser Sondagen konnte der gewachsene Felsboden erreicht werden, der in zwei Fällen deutliche Spuren von Bearbeitung aufweist. Of-fenbar z. T. unter Ausnutzung und Erweiterung natürlicher Verwerfungen wurden hier Kanäle aus dem Fels herausgearbeitet und mit einem Überbau kleinerer Steinplatten geschützt (Abb. 6). Neben einer Vielzahl an Artefak-ten, zu denen neben einigen typischen Geschossspitzen aus Feuerstein und wenigen Knochenobjekten sowie einigen neuen ikonographischen Funden wie Skulpturen und Zeichentäfelchen (Abb. 7–10) insbesondere mehrere Reibschalenfragmente zu zählen sind, erbrachten einige Sondagen auch be-sonders reichhaltiges botanisches Material.Nachdem Georadaruntersuchungen in diesem Bereich mehrere große Kreisanlagen erkennen ließen, konnten noch 2011 einer der beiden Zentral-pfeiler, der im Altertum ausgegraben und umgestürzt wurde, und vier der Ringpfeiler einer neuen Anlage (H) erfasst werden. In der Herbstkampagne 2013 wurde nun die kreismauer der anlage teilweise freigelegt (abb. 11). Ein großes in der Verfüllung aufgefundenes T­Pfeilerfragment gehört wohl zum zweiten, ebenfalls alt zerstörten Zentralpfeiler (P63). Weiter freigelegt werden konnten die Pfeiler 57 und 55 in der Umfas-sungsmauer der Anlage. Auf P57 zeigte sich dabei auf der Schmalseite ein Relief mit zwei einander zugewandten, auf ein rundes Objekt gerichteten Schlangen (Abb. 12–13). P55 hingegen trägt bislang kein Relief. Wie auch das 133e-Forschungsberichte des dai 2014 Faszikel 1   urn:nbn:de:0048-dai-edai-f.2014-1-764 54 Göbekli Tepe (Türkei). Das temporäre Schutzdach während des Baus (Photo: N. Becker, DAI­GT13­0987, DAI Orient­Abteilung). 5 Göbekli Tepe (Türkei). Überblick über die Grabungsflächen im Nordwesten des Ruinenhügels (Photo: N. Becker, DAI­GT13­0894, DAI Orient­Abteilung).  6 Göbekli Tepe (Türkei). In einer der Sondagen im Nordwesten des Tells konnte ein in den anste-henden Fels eingetiefter und mit Steinen abgedeckter Kanal freigelegt werden (Photo: N. Bek-ker, DAI­GT13­6284, DAI Orient­Abteilung).Fragment eines zwischen P57 und P55 befindlichen weiteren, allerdings zer-schlagenen Pfeilers (P64) anzeigt, war Anlage H erheblichen Zerstörungen nach dem Ende ihrer Nutzungszeit ausgesetzt. Eine nach derzeitigem Aus-grabungsstand erst in einem wenige Meter breiten Ausschnitt erfasste wei-tere Mauer unmittelbar südlich von Anlage H scheint den Georadarbefund zu bestätigen, demzufolge an dieser Stelle mit einer dichten Bebauung und einer Agglomeration von Anlagen zu rechnen ist. Zwischen beiden Mauern, der äußeren Umfassung von Anlage H sowie dieser, konnte außerdem ein Übergangsbereich samt Treppenkonstruktion freigelegt werden (Abb. 14).Im Rahmen der Konservierungs­ und Schutzmaßnahmen wurde ein Zaun um das gesamte Grabungsschutzgebiet errichtet sowie die Umzäunung der einzelnen Ausgrabungsbereiche erneuert. Zur Vorbereitung einer Konser-vierung der prähistorischen Steinarchitektur wurden in der Harran­Universi-tät Şanlıurfa Testmauern errichtet, um Stärke und Wirkung von Klimaeinflüs-sen auf diese zu ermitteln und diese Ergebnisse im Rahmen künftiger Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen.134e-Forschungsberichte des dai 2014 Faszikel 1   urn:nbn:de:0048-dai-edai-f.2014-1-77 87 Göbekli Tepe (Türkei). Figurine einer sitzenden ityphallischen Person mit einem Feliden auf dem Rücken (Photo: N. Becker, DAI­GT12­9987, DAI Orient­Abteilung). 8 Göbekli Tepe (Türkei). Fragment einer Skulptur eines Vogels, der einen menschlichen Kopf in den Krallen hält (Photo: N. Becker, DAI­GT12­0065, DAI Orient­Abteilung). 9 Göbekli Tepe (Türkei). Fragment eines Zeichentäfelchens mit der Darstellung von sich überkreu-zenden Schlangen, wie sie auch schon von einem Pfeilerrelief bekannt ist (Photo: N. Becker, DAI­GT13­0661­9971, DAI Orient­Abteilung). 10 Göbekli Tepe (Türkei). Pfeilschaftglätter mit der Darstellung eines Fuchses und abstrakten Sym-bolen (Photo: N. Becker, DAI­GT13­0662­9991, DAI Orient­Abteilung). 9 10135e-Forschungsberichte des dai 2014 Faszikel 1   urn:nbn:de:0048-dai-edai-f.2014-1-713 1411 1211 Göbekli Tepe (Türkei). Vertikalansicht von Areal K10­24. Eine Mauer unmittelbar südlich von Anlage H scheint den Georadarbefund zu bestätigen, der auf mehrere Anlagen in diesem Bereich verweist (Photo: N. Becker, DAI­GT13­1498, DAI Orient­Abteilung). 12 Göbekli Tepe (Türkei). Pfeiler 57 in der Umfassungsmauer von Anlage H (Photo: N. Becker, DAI­GT13­7725, DAI Orient­Abteilung).13 Göbekli Tepe (Türkei). Die Vorderseite von Pfeiler 57 zeigt zwei Schlangen, die sich auf ein rundes Objekt zu bewegen, sowie ein rautenförmiges Relief, das von einer vorgesetzten Mauer größtenteils verborgen ist (Photo: N. Becker, DAI­GT13­7544, DAI Orient­Abteilung).14 Göbekli Tepe (Türkei). Teil einer Treppe im Bereich von Anlage H (Photo: N. Becker, DAI­GT13­1208, DAI Orient­Abteilung). 

Göbekli Tepe, Türkei

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Göbekli Tepe, Türkei

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