„Familie“, „Haus“, „Lebenswelt“ – Johann Hinrich Wicherns Beitrag zu Krisenlösungen in der Spätmoderne

Abstract

In der Armutskrise des 19. Jahrhunderts infolge der Industrialisierung Deutschlands entwickelt Johann Hinrich Wichern in der Familienerziehung des "Rauhen Hauses" ein Modell, wechselseitige Wertschätzung und Achthaben auf Individualität von Heranwachsenden in einer Wiedererweckung der "Familie" (zwischen dem "Haus" mit mehreren Generationen und nicht verwandten Arbeiter/innen auf der einen, der intimen kindzentrierten Kleinfamilie auf der anderen Seite) zu stärken. Obwohl "blinde Flecken" gegenüber ökonomischen und sozialen Dimensionen von Armut unverkennbar sind, kann dieser Ansatz auch angesichts des Zerfalls von Familien, Freundschaften, Nachbarschaften und traditionellen Milieus durch Individualisierung und mit Globalisierung verbundener Verarmung heute für die kirchliche Arbeit rezipiert werden

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