"Der Weg zur freien Presse in Deutschland"- ein historischer Rückblick

Abstract

In seinem berühmten Aufsatz "Wissenschaft als Beruf" hat der große Soziologe Max Weber, dem Zeit seines Lebens jeder Gelehrtendünkel fremd war, ohne Vorbehalt anerkannt, daß die Wissenschaft viele ihrer besten Problemstellungen und Erkenntnisse Dilettanten verdankt, die sich vom Fachmann vor allem dadurch unterscheiden, daß ihnen die feste Sicherheit der Arbeitsmethoden fehlt, um ihre Ideen selbst auszuführen. Sie sind, wenn wir Weber folgen, darauf angewiesen, daß der Wissenschaftler ihre Anregungen aufgreift und weiterverfolgt. Wenn der Historiker auf seinem Arbeitsfeld nach einem Beispiel aus jüngerer Zeit für ein geglücktes Umsetzen der Anregungen eines Dilettanten in die Praxis sucht, so drängt sich das Engagement des verstorbenen Bundespräsidenten Gustav Heinemann auf, der mit seiner Forderung, vernachlässigte Bereiche unserer Geschichte aufzuarbeiten, wesentlich zur Errichtung der Erinnerungsstätte für die deutschen Freiheitsbewegungen in Rastatt beitrug. (...) 

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