Thrombingenerierung bei Patienten mit Lungenkarzinom: Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med. an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
Thrombingenerierung bei Patienten mit Lungenkarzinom
Dissertation
zur Erlangung des akademischen Grades
Dr. med
an der Medizinischen Fakultät
der Universität Leipzig
eingereicht von: Philipp Sinn
geb. am 03.11.1985 in Kaltenkirchen
angefertigt in der
Abteilung Pneumologie; Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie am
Universitätsklinikum Leipzig
Betreuer: Prof. Dr. Hans-Jürgen Seyfarth
Ko-Betreuer: Prof. Dr. Sirak Petros
Beschluss über die Verleihung des Doktorgrades vom:
Bibliographische Beschreibung
Sinn, Philipp
Thrombingenerierung bei Patienten mit Lungenkarzinom
Universität Leipzig, Dissertation
86 S., 49 Lit., 24 Abb., 23 Tab.
Referat:
Thrombembolische Komplikationen sind bei onkologischen Patienten allgemein und bei Pati-enten mit Lungenkarzinom im Besonderen eine häufige Komplikation. Das Phänomen einer tumorassozierten Thrombose ist in der Medizin schon lange als Trousseau-Syndrom bekannt. Die Interaktion zwischen Tumorerkrankung und Hämostase ist Gegenstand intensiver medi-zinischer Forschung. Die Expression von tissue factor und die Freisetzung von prokoagulatori-schen Mikropartikeln durch den Tumor scheinen hier von herausragender Bedeutung zu sein. Tissue factor ist im zellbasierten Gerinnungsmodell der Ausgangspunkt der Koagulation und die Generierung von Thrombin ihr geschwindigkeitsbestimmender Schritt.
Die Analyse der Thrombingenerierung im Plasma ist daher ein vielversprechender Ansatz, um mehr über die funktionellen Veränderungen des hämostaseologischen Gleichgewichts bei Tumorpatienten zu erfahren.
In einer prospektiven Studie wurden Plasmaproben von 100 Patienten mit neu diagnostizier-tem Lungenkarzinom aquiriert und ein Thrombingenerierungsassay durchgeführt. Es erfolgte ein Vergleich mit den Werten gesunder Probanden. Dieser zeigte, dass die Thrombingene-rierung bei Patienten mit Lungenkarzinom hauptsächlich schneller abläuft als bei Gesunden.
Darüber hinaus wurde eine Verlaufsbeobachtung über 12 Monate durchgeführt. Eine Assoziation zwischen den Parametern der Thrombingenerierungskurve und dem Auftreten throm-bembolischer Komplikationen im Krankheitsverlauf wurde mittels ROC-Analyse geprüft, oh-ne dass diese nachgewiesen werden konnte.
Detailliertes Wissen über das Wechselspiel von Tumorerkrankung und Hämostase ist not-wendig, um in Zukunft jene Patienten mit hohem thrombembolischen Risiko früher identifi-zieren zu können und gegebenenfalls sogar einen weiteren Ansatzpunkt zu haben, für die Eindämmung der Tumorerkrankung