Unterschiede verschiedener AED-Modelle bei First-Responder-Einsätzen der Wiener Polizei zwischen 2013-2015 nach einem Out-of-Hospital Car-diac Arrest von Patient_innen mit initial schockbarem Erstrhythmus.

Abstract

Hintergrund Die Chance, in Wien einen präklinischen Herz-Kreislaufstillstand (HKS) zu überleben, ist gering. Bei einer niedrigen Ersthelfer-Rate wurden Ansätze gesucht, um eine rasche Hilfeleistung zu gewährleisten, noch bevor der professionelle Rettungsdienst eintrifft. Deshalb wurde unter anderem vom Verein PULS und der Berufsrettung Wien ein First-Responder-System gemeinsam mit der Wiener Polizei etabliert, welche seither parallel zum Rettungsdienst zu Reanimationseinsätzen alarmiert wird, um dort Herzdruckmas-sage und Defibrillator (Automatischer Externer Defibrillator, AED) anzuwenden. Weil die AED-Ausstattung der Polizei über den Verein PULS durch Spenden finanziert wur-de, sind unterschiedliche Modelle im Einsatz. Es wurden fünf verschiedene AED-Modelle angeschafft, von denen nun die Anwendungsdaten vorliegen. Die Unterschie-de der eingesetzten AED-Modelle wurden in Hinblick auf ihre Anwendbarkeit und ei-nen eventuell damit zusammenhängenden Überlebensvorteil untersucht. Methoden Die Daten aller präklinisch durchgeführten Reanimationen zwischen August 2013 und September 2015 in Wien wurden ausgewertet und evaluiert. Insgesamt wurden 2109 Personen reanimiert, bei 140 von ihnen war die Wiener Polizei zeitlich vor dem Ret-tungsdienst am Berufungsort und die Beamt_innen wendeten Herzdruckmassage und AED an. Nach den Anwendungen wurden die eingesetzten AEDs der Polizei von der Berufsrettung Wien (Magistratsabteilung 70, MA 70) ausgelesen und die Einsatzdaten gesammelt. Überlebensvorteile und Zeiten der Anwendung von unterschiedlichen De-fibrillator-Modellen wurden mit Hilfe des Wiener Reanimationsregisters (Vienna Cardi-ac Arrest Registry, VICAR) verglichen. Die gewählten Parameter ließen nur den Ver-gleich zwischen Defibrillator-Einsätzen zu, bei denen ein primär schockbarer Erstrhythmus vorlag. Daher beläuft sich das endgültige Datenset und diese Analyse auf insgesamt 47 Fälle. Resultate Die primären Outcome-Parameter zeigten einen nicht signifikanten Unterschied bei Verwendung der unterschiedlichen AED-Modelle in Bezug auf Überlebenschance (p = .385), gutes neurologisches Outcome (p = .395) und Auftreten eines kurzfristigen oder länger anhaltenden Spontankreislaufes (return of spontaneous circulation, ROSC) (p =.818 respektive p = 588). Die geringe Fallzahl unter den einzelnen AED-Modellen er-laubte keine Signifikanzprüfung der sekundären Outcome Parameter, wie etwa dem Zeitintervall zwischen Einschalten des Gerätes und erster Schockabgabe, welches zwi-schen 48 (22-56) und 84 (28-105) Sekunden lag. Conclusio Obwohl der Outcome-Vergleich nicht signifikante Unterschiede ergab, zeigte die Be-trachtung der Anwendungszeiten die Tendenz, dass manche AED-Modelle zu einer schnelleren Schockabgabe führten. Um einen signifikanten Outcome-Effekt nachzuwei-sen, sollten daher Analysen mit größeren Fallzahlen angestellt werden.Background The probability to survive an Out-of-Hospital Cardiac Arrest (OHCA) in Vienna is low. With a low rate of bystander-CPR (cardio-pulmonary resuscitation), different initiatives were implemented to help the victim before professional medical staff arrives. To that end, the non-governmental organization (NGO) PULS Austrian Cardiac Arrest Awareness Association and the Vienna Emergency Medical Service (EMS) established a first-responder system in cooperation with the Vienna Police which since then re-sponds to OHCA-calls parallel to the EMS in order to deliver CPR and use an Automatic External Defibrillator (AED) if necessary. Because the equipment of the police with AEDs through the NGO PULS was financed by donations, different AED models are in use. Five different AED models have been purchased, of which the application data are now available. This paper investigates the difference in survival across the broad range of AED models in use. Methods The data of all OHCA between August 2013 and September 2015 in Vienna were eval-uated. A total of 2109 people were resuscitated. In 140 of those cases, the Vienna Po-lice was on site before the EMS crew and performed CPR and used their AEDs. The AEDs data were retrieved by the Vienna EMS personnel and further analyzed and linked to data of the Vienna Cardiac Arrest Registry (VICAR). The selected parameters only allowed for a comparison between cases with an initially shockable heart rhythm. Therefore, the final data set and this analysis amounts to a total of 47 cases. Results The primary outcome parameters showed a non-significant difference between the used AED models in terms of survival (p = .385), good neurological outcome (p = .395) and any return of spontaneous circulation (ROSC) (p =.818) or sustained ROSC (p = 588). The small number of use cases among individual AEDs did not allow a signifi-cance test of the secondary outcome parameters, such as the time interval between device start and first shock delivery span between 48 (22-56) and 84 (28-105) sec-onds. Conclusion Although the outcome comparison revealed non-significant differences between the tested AEDs results, the analisis showed that some AED models led to a faster shock delivery. In order to demonstrate a significant effect, an analysis of larger case num-bers should be attempted.Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersArbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüftMedizinische Universität Wien, Diplomarb., 2019(VLID)397925

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