"zäme schwanger" : Schwangerenvorsorge als Gruppenangebot

Abstract

Einleitung: Das Modell der Schwangerenvorsorge in der Gruppe stellt eine Alternative zur individuellen Schwangerenvorsorge dar und sollte gemäss WHO (2016) jeder Schwangeren als Wahlmöglichkeit angeboten werden. Schwangerenvorsorge in der Gruppe wurde als CenteringPregnancy® im Ausland erfolgreich etabliert und weist positive Outcomes auf wie beispielsweise weniger Geburtseinleitungen und weniger Bedarf an Schmerzmittel während der Geburt (Rijnders et al., 2019). Als Betreuungsmodell umfasst es medizinische Untersuchungen, Gesundheitsförderung und Vernetzung von Schwangeren und ihren Familien (Schindler Rising & Houde Quimby, 2017). Es unterstützt das Selbstmanagement der der Frauen in der Alltagsbewältigung und der Vorbereitung auf die Mutterschaft. Das Institut für Hebammen xxx kombiniert das Angebot in der Deutschschweiz unter dem Namen «zäme schwanger» mit dem praktischen Unterricht an der Fachhochschule. Die Kompetenz der Hebammenstudierenden in Bezug auf die Schwangerenvorsorge wird dadurch vertieft ausgebildet. Methode: Im Zuge des Projektes werden Geburtsvorbereitungskurse mit integrierter Schwangerenvorsorge entwickelt, implementiert, durchgeführt und evaluiert. Die Gruppenkurse werden von Hebammen und Studierenden durchgeführt. Sie folgen dem empfohlenen Zeitplan von bis zu 7 vorgeburtlichen Konsultationen. Während des Kurses kontrollieren die Frauen ihre medizinischen Daten, z.B. Gewicht und Blutdruck selbstständig und zeichnen diese auf. Anschliessend konsultieren sie die Hebamme zur vorgeburtlichen Untersuchung. Danach werden interaktiv Themen der Geburtsvorbereitung besprochen. Der Einsatz von ausgewählten und abgestimmten Materialien helfen den schwangeren Frauen, Hebammen und Studierenden, sicherzustellen, dass alle Themen der Geburtsvorbereitung und Schwangerenvorsorge abgedeckt werden (Rijnders et al., 2018). Die Studierenden werden für die Schwangerenvorsorge und anschliessenden Gruppengesprächen von erfahrenen Hebammendozierenden supervidiert. Ergebnisse: Parallel zur Pilotphase führt die Forschungsstelle Hebammenwissenschaften unter Mitarbeit von Masterstudierenden eine Begleitforschung durch. Mittels Fokusgruppeninterviews wird der Implementations- und Durchführungsprozess des Angebotes aus unterschiedlichen Perspektiven erforscht. Diskussion: Während Frauen unter der Geburt und im Wochenbett weitestgehend von Hebammen betreut werden, findet die kontinuierliche Schwangerenvorsorge in der Schweiz noch selten bei Hebammen statt (SHV, 2019). Aufgrund dessen stellt das Anwerben der Schwangeren sowie die erste Kontaktaufnahme eine Hürde für die Implementierung und Durchführung der Kurse dar

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