ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Doi
Abstract
Die vorliegende Masterarbeit betrachtet die Regionalen Naturpärke Parc Ela und Beverin und untersucht deren Akzeptanz in der Bevölkerung der Parkgemeinden. Die Regionalen Naturpärke agieren im Spannungsfeld Schutz und Nutzen der Natur und verfolgen einen themenübergreifenden Ansatz. Sie sollen als Modellregionen fungieren, in welchen eine ganzheitliche, nachhaltige Entwicklung unter Einbezug der Bevölkerung im Vordergrund steht. Damit diese Pärke als Modellregionen funktionieren können ist es von grosser Wichtigkeit, dass die Aktivitäten innerhalb des Parks als wirkungsvoll wahrgenommen werden. Bevor die Pärke in den Jahren 2022 und 2023 in eine neue Betriebsphase starten, gilt es ein aktuelles Stimmungsbild aus der Bevölkerung abzuholen. Die vorliegende Arbeit untersucht inwiefern die regionalen Akteure die Pärke nach acht bzw. sieben Jahren in Betrieb als wirkungsvoll wahrnehmen und ermittelt Massnahmen aus der Sicht der Befragten für deren nächste Betriebsphase.
Parallel zu einer Befragung aller Parkhaushalte von der Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Fachhochschule für angewandte Wissenschaften [ZHAW], wurde in dieser Arbeit mittels Einzelbefragungen die Einstellung und die Wahrnehmungen unterschiedlicher regionaler Akteur*innen untersucht. Aufgrund unterschiedlicher Berührungspunkte sind sie in das Parkgeschehen involviert und tragen einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Pärke bei. Es hat sich gezeigt, dass die Mehrheit der befragten Akteur*innen die Parkaktivitäten beider Pärke als zielführend wahrnehmen. Oppositionen gegen den Parc Ela zeigten sich ausschliesslich aus der Sicht der befragten Wirtschafts-vertreter*innen aufgrund wahrgenommener Einschränkungen durch den Park. Sie empfinden den Park als Fremdbestimmung und hinterfragen sein Ressourcenmanagement. Weiter werden beide Pärke kritisch für ihre mangelnden Aktivitäten im Bereich Natur und Landschaft betrachtet. Gemäss Aussage der Befragten agieren die Pärke bevorzugt sozial- statt umweltverträglich, um folglich ihre Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu gefährden. Für die Regionalentwicklungsprojekte in Zusammenarbeit mit den Gemeinden (insbesondere der Naturpark Beverin) und die Bildungs- und Sensibilisierungsarbeiten geniessen die Pärke eine hohe Akzeptanz unter den Befragten. Letzteres zeigte, dass auch die Perspektive der Befragten Akteur*innen als Privatperson von grosser Wichtigkeit ist für eine positive Wahrnehmung des Parks.
Vor dem Hintergrund der gewonnenen Ergebnisse empfiehlt es sich in der nächsten Betriebsphase verstärkt auf die Wertvorstellungen und Bedürfnisse der Parkbevölkerung einzugehen. Wie sich gezeigt wird die Wirkung des Parks nicht ausschliesslich aufgrund der Interessengruppen-Zugehörigkeit wahrgenommen und folglich befürwortet oder abgelehnt. Die Befragten haben unterschiedliche Rollen und folglich unterschiedliche Ansprüche an den Park. Aber auch die beiden Pärke werden in unterschiedlichen Rollen von den Befragten wahrgenommen. Die Erkenntnis, in welcher Rolle der Park wahrgenommen wird, kann sich als sehr wichtig für den Park herausstellen und eine Orientierungshilfe darstellen, um festzulegen wo oder wie sich der Park zukünftig positionieren soll.This master thesis looks at the regional nature parks Parc Ela and Beverin and examines their acceptance by the population of the park communities. The Regional Nature Parks operate in an area of conflict between the protection and use of nature and pursue a cross-thematic approach. They are designed as model regions in which a holistic, sustainable development with a focus on the involvement of the population. For these parks to function as model regions, it is of great importance that the activities within the park are perceived as effective. Thus, before the parks enter in a new operating phase in 2022 and 2023, it is important to identify the current mood among the population. This study investigates the extent to which regional stakeholders perceive the parks as effective after eight or seven years of oper-ation and identifies measures based on the perspective of the respondents for the next operating phase.
In parallel to a quantitative survey of all park households, conducted by the Tourism and Sustainable Development Department of the Zurich University of Applied Sciences [ZHAW], the stands and per-ceptions of various regional players were investigated through individual surveys. They are all involved in park activities through different points of contact and strongly contribute to the success of the parks. It was found that the majority of the respondents perceive the park activities of both parks as target oriented. Opposition to the Parc Ela was exclusively from the point of view of the business representa-tives interviewed due to perceived restrictions imposed by the park. They perceive the park an external control and question its resource management. Furthermore, both parks are viewed critically for their lack of activities in the area of nature and landscape preservation. According to the interviewees, the parks prefer to act in a socially acceptable way rather than environmentally friendly, so as not to jeop-ardise their acceptance by the population. The parks enjoy a high level of acceptance among the re-spondents for the regional development projects in cooperation with the municipalities (especially the Beverin Nature Park) and the educational and sensitisation work. The latter showed that the perspective of the interviewees as private I ndividuals is also of great importance for a positive perception of the park.
Against the background of the results obtained, it is advisable in the next phase of operation to pay greater attention to the values and needs of the park population. It has been shown that the impact of the park is not perceived exclusively on the basis of stakeholder affiliation and is therefore either ap-proved or rejected. The park is also perceived from the perspective of a private individual. Conse-quently, the different roles of the respondents have different demands on the park. However, the two parks are also perceived in different roles by the respondents. The finding out in which role the park is perceived can turn out to be very important for the park. It can be an orientation guide to determine where or how the park should position itself in the future