Entwicklungsszenarien einer alpinen Aue bei einem natürlichen Geschiebedefizit : die Triftaue im Oberhasli

Abstract

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich im Zuge des Gletscherrückzugs eine alpine Aue im Triftgebiet gebildet. Zu Beginn prägten dynamische Geschiebeumlagerungsprozesse die Flusslandschaft am Triftwasser und führten zu einer typischen Sukzession einer alpinen Aue. Mit dem weiteren Rückzug des Triftgletschers hat sich Anfang dieses Jahrhunderts der natürliche Triftsee gebildet, der einen Geschiebeeintrag in die darunterliegende Triftaue praktisch vollständig unterbindet. Damit wird die Geschiebedynamik im Triftwasser auf ein absolutes Minimum reduziert. Daher ist es dem Gewässer so gut wie nicht mehr möglich, seinen Verlauf im Zuge von Hochwasserereignissen zu verändern und neue morphologische Strukturen zu bilden. Aufgrund der topografischen Verhältnisse (breiter Kessel) können die natürlicherweise auftretenden Hochwasserereignisse nicht mehr genug Kraft entwickeln, um grossflächige Vegetationsbestände zu entwurzeln. Damit verbunden ist eine rasche Ausbreitung an Grünerlenbeständen, die mittelfristig die heutige Triftaue fast vollständig besiedeln werden. Im Rahmen des Triftprojekts (Vergrösserung des Triftsees mit neuem Kraftwerk auf Höhe der bestehenden Triftfassung) wurden u.a. detaillierte Studien zum Ist-Zustand sowie zur Entwicklung der Triftaue mit und ohne Projekt durchgeführt. Basierend auf diesen Untersuchungen wurden für die Realisierung des Projekts neben dem Restwasserregime zusätzlich auch Hochwasserdotierungen festgelegt

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