Bestimmungsgründe räumlicher Lohnvarianz und Entwicklung der Siedlungsgrößenstruktur - empirische Analysen mit Daten österreichischer Gemeinden und Katastralgemeinden

Abstract

Die Arbeit nimmt zunÃchstBezugaufdie"NeueA~konomischeGeographie",siehtaberderenBeschrA~chst Bezug auf die "Neue Ãkonomische Geographie", sieht aber deren BeschrÃnktheit und deren derzeit geringe ErklÃrungsfA~rungsfÃhigkeit. Es wird ein alternatives Grundkonzept aus verschiedenen TheorieansÃtzender"NeuerenA~konomischenGeographie"fA~reinWirkgefA~geentworfen,dasinsbesondereauchaufGrA~A~envorteilenund(bislang)abnehmendenVerkehrskostenberuht,unddasErklA~tzen der "Neueren Ãkonomischen Geographie" fÃr ein WirkgefÃge entworfen, das insbesondere auch auf GrÃÃenvorteilen und (bislang) abnehmenden Verkehrskosten beruht, und das ErklÃrungen fÃr das globale und regionale EinkommensgefÃlle,undletztlichfA~rStandort,SiedlungsundBevA~lkerungskonzentrationmitdenwesentlichenImplikationenwieDisparitA~lle, und letztlich fÃr Standort-, Siedlungs- und BevÃlkerungskonzentration mit den wesentlichen Implikationen wie DisparitÃten, Zunahme von Pendeln und Suburbanisierung liefert. In der vorliegenden Arbeit ist wird bei der rÃumlichenBevA~lkerungsentwicklungeinlangerhistorischerZeitraumbetrachtet.BeiderdemographischenundwirtschaftsgeographischenAnalysewerdenhistorische,institutionelleundindustrieA~konomischeAnsA~umlichen BevÃlkerungsentwicklung ein langer historischer Zeitraum betrachtet. Bei der demographischen und wirtschaftsgeographischen Analyse werden historische, institutionelle und industrieÃkonomische AnsÃtze kombiniert, es wird vor allem die Mikroebene der Gemeinden und auch die Ebene der Katastralgemeinden (Ortschaften) betrachtet. Empirisch-analytische Ergebnisse mit Ãsterreichischen Regionaldaten: "Geography matters!" - Die Erreichbarkeit bei der ErklÃrungderrA~rung der rÃumlichen Varianz von Lohn (und Pensionseinkommen) auf Gemeindeebene in Ãsterreich ist ein zentraler Faktor. Sie kann zwar teilweise in andere sozialÃkonomische und Strukturvariable aufgelÃst werden, bleibt aber wichtig. Ebenso hohe Bedeutung weisen Bildungsvariable (positiv und negativ) auf. Auch die Sektorendominanz ist relevant: FÃr den Tourismusanteil wird etwa bei der rÃumlichenLohnerklA~umlichen LohnerklÃrung signifikant ein negatives Vorzeichen ausgewiesen. "Geographie" (Erreichbarkeit, Ost-West-GefÃlle,NordSA~dGefA~lle, Nord-SÃd-GefÃlle), Sektoranteile sowie Arbeitsmarktcharakteristika sind wesentliche ErklÃrungsursachenfA~rdierA~rungsursachen fÃr die rÃumliche Varianz der Arbeitslosigkeit. Ein Einfluss der LÃhnhÃhe auf die Arbeitslosigkeit kann nicht nachgewiesen wer SiedlungsgrÃÃenstruktur in Ãsterreich wÃchstdiedurchschnittlicheGemeindegrA~A~ebeider"unteren"HA~chst die durchschnittliche GemeindegrÃÃe bei der "unteren" HÃlfte der Verteilung - den kleineren Gemeinden - Ãber einen relativ langen Abschnitt der Geschichte von Ãber 140 Jahre fast gleichmÃA~ig.Die539Ãig. Die 5 % der grÃÃten Gemeinden sind weit Ãberproportional gewachsen. Beim Vergleich mit dem jeweiligen arithmetischen Mittel der GemeindebevÃlkerung (=1), ist ab 1900 eine ziemliche Konstanz sogar bis zum 7. Dezil zu beobachten. Zwischen 1900 und 2001 war die BevÃlkerungsgrÃÃe der 10 % der kleinsten Gemeinden fast immer bei 17 % des arithmetischen Mittels der BevÃlkerungsgrÃÃe der Gemeinden Ãsterreichs gelegen (2. Dezil: 25%, 3. Dezil: 32 %, 4. Dezil: 39 %, 5. Dezil: 46 %, 6. Dezil: 55 %, 7. Dezil 68 %). Ãnderungen in den GrÃÃenrelationen vollzogen sich im Wesentlichen zwischen Wien und den grÃÃeren Gemeinden bzw. StÃdten, sowie zwischen den StÃdtenundetwazweiDrittelnderkleinerenGemeinden.BeieinerzusammenschauendenBetrachtungderempirischenTestsderRankSizeRulemitBevA~lkerungsdatenA~sterreichischerGemeindenvon1869bis2001zeigtsich,dassdieErgebnissehinsichtlichErfassungunterschiedlich,jajenacheinbezogenenFA~dten und etwa zwei Dritteln der kleineren Gemeinden. Bei einer zusammenschauenden Betrachtung der empirischen Tests der Rank Size Rule mit BevÃlkerungsdaten Ãsterreichischer Gemeinden von 1869 bis 2001 zeigt sich, dass die Ergebnisse hinsichtlich Erfassung unterschiedlich, ja je nach einbezogenen FÃllen auch gegensÃtzlichsind.Werdendiejeweils50grA~A~tenGemeindenbetrachtet,ergibtsichvon1869bis1910eineKonzentrationimSinnedesZipfParadigmasdesdoppellogarithmischenZusammenhangsvonRangundGrA~A~e,wA~tzlich sind. Werden die jeweils 50 grÃÃten Gemeinden betrachtet, ergibt sich von 1869 bis 1910 eine Konzentration im Sinne des Zipf-Paradigmas des doppellogarithmischen Zusammenhangs von Rang und GrÃÃe, wÃhrend spÃtereinleichtesZurA~ckgehenzusehenist.SchlieA~lichwirddurchdiesenA~ter ein leichtes ZurÃckgehen zu sehen ist. SchlieÃlich wird durch diese nÃher dargestellte Evidenz die Bedeutung von Schemen wie der Rank Size Rule relativiert, die von der "Neuen Ãkonomischen Geographie" als sehr zentral gesetzt wird. Ein hÃherer Erkenntniswert wird damit hier nur im Zusammenhang mit historischen und institutionellen Faktoren angezeigt. AbschlieÃend wird eine Analyse der Siedlungs- und BevÃlkerungs (Ortschaften) durchgefÃhrt. Nachgezeichnet wird die langfristige historische BevÃlkerungsentwicklung im Mikrobereich ab 1794 fÃr 177 Katastralgemeinden des Bezirks Waidhofen/Thaya. Die durchschnittliche BevÃlkerungszahl pro Katastralgemeinde stieg ab 1794 mit dem Ausgangswert 174 stieg um die Mitte des 19. Jahrhunderts bis etwa 227 an, ging dann langsam, und in der 2. HÃlftedes20Jahrhundertssehrraschauf151(2001)zurA~ck.DerBevA~lkerungsrA~ckgangsetztebeidenkleinstenKatastralgemeindenzuersteinundschrittweisewurdenauchgrA~A~ereOrtstypenvomRA~ckgangerfasst.NurderBezirkshauptortwuchsdurchgehend.Dieswiderspiegelt"dezentraleKonzentration".DieKennziffer"EinwohnerInnenproHaus"weistnurgeringeUnterschiedenachGrA~A~enklassenderKatastralgemeinden;diesegeringeAbstufungdabeiimVerhA~lfte des 20 Jahrhunderts sehr rasch auf 151 (2001) zurÃck. Der BevÃlkerungsrÃckgang setzte bei den kleinsten Katastralgemeinden zuerst ein und schrittweise wurden auch grÃÃere Ortstypen vom RÃckgang erfasst. Nur der Bezirkshauptort wuchs durchgehend. Dies widerspiegelt "dezentrale Konzentration". Die Kennziffer "EinwohnerInnen pro Haus" weist nur geringe Unterschiede nach GrÃÃenklassen der Katastralgemeinden; diese geringe Abstufung dabei im VerhÃltnis der GrÃÃenklassen Ãndertsichseit1867.GebliebenisteineSiedlungsstrukturausderAgrargesellschaft,diemitderheutigenArbeitsteilungineinemeherzufA~ndert sich seit 1867. Geblieben ist eine Siedlungsstruktur aus der Agrargesellschaft, die mit der heutigen Arbeitsteilung in einem eher zufÃlligen VerhÃ$ltnis steht, und sich vor allem durch die Wirkung von Eigentumsrechten sehr langsam anpasst.In the beginning, the paper deals with the "New Economic Geography", its restrictedness and its limited capacity for real explanations. A rough alternative basic concept is presented combining different theoretical approaches of "recent economic geography" for a concept of effects based mainly on economies of scale and (so far) declining transport costs. The aim is explaining global and regional income gaps, and ultimately, concentration of industrial location, settlement and population with implications of disparities, increase of urban sprawl and commuting. Spatial population development is considered in a long historical period. The demographic and socio-economic analysis combines historical, institutional and industrial economic approaches. It is focussed on the micro levels of municipalities and small towns (villages). The main empirical-analytic findings with Austrian regional data are: "Geography matters!" - A key finding is: reachability relevantly explains the spatial variation of wage (and pension) income at the municipal level in Austria although it may be partly resolved into other socio-economic and structural variables. "Human capital" is also an important determinant for wages. The sector's dominance is also relevant; e. g. tourism has a negative impact on wages. "Geography" (reachability, East-West gradient, North-South gradient), sector shares and labour market characteristics are essential explanatory factors of the spatial variation of unemployment. The level of wages is not identified as factor with for local unemployment. Considering the historical development of settlement size structure in Austria (the relation between average size of municipalities) at the "lower" half of the distribution - the smaller communities - remains almost constant over a relatively long historical period of 140 years. The 5% of the largest communities have grown overproportionately. When compared with the arithmetic mean of the size of municipalities, there is stability from 1900 even until the th decile: Between 1910 and 2001, the population size of 10% of the smallest municipalities almost always lies at 17% of the arithmetic mean of Austria (2nd decile: 25%, 3rd decile: 32%, 4th decile: 39%, 5th decile: 46%, 6th decile: 55%, 7th decile 68%). But important changes in the size ratios happened between Vienna and the larger towns and cities; and between cities and about two-thirds of the smaller municipalities. A comprehensive consideration of empirical tests of the rank-size rule with population data of Austrian municipalities from 1869 to 2001 indicates that the results depend on different coverage, implicating also contrary results. Including the 50 largest municipalities from 1869 to 1910 we see a concentration in the sense of Zipf's Law (relationship between rank and size), and later a slight move back. Finally, due to more exact evidence, the importance of schemes such as the rank-size rule, stressed by the "New Economic Geography" becomes more relative. A higher value of new knowledge is thus created in the context of historical and institutional factors. Finally, an analysis of housing and population development at the smallest unit, the small towns (villages), is given. A picture is drawn on the historical long-term population development on the micro level from 1794 for 177 small towns in the Austrian district of Waidhofen / Thaya. The average population per small town rose from 1794 with the value of 174, to the middle of the 19th century to a number of about 227, then decreased slowly, and in the 2nd half of the 20th century quickly fell to a number of 151 (2001). The population has declined first in the smallest small towns and gradually later in bigger types of settlements. Only the district capital has always grown. This reflects "decentralized concentration." The figure "residents per house" varies only little by the size of the small towns; the structure of small variations in this ratio between different sizes of settlements in the district has hardly changed since 1867. From the agrarian society there has remained a structure of settlements, which stands in a more or less casual relationship with the current division of labor, and which adapts very slowly by the impacts of property rights.Baum JosefAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in engl. SpracheKlagenfurt, Alpen-Adria-Univ., Diss., 2008KB2008 18dOeBB(VLID)241360

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