research

Rehabilitation der chinoloninduzierten Tendinopathie der Achillessehne

Abstract

Copyright 2018 ThiemeHintergrund: Der Einsatz von Antibiotika gehört zum medizinischen Alltag. Ein dabei häufig eingesetzter Wirkstoff ist die Gruppe der Chinolone. Physiotherapeutisch relevant sind deren muskuloskeletale Nebenwirkungen, insbesondere auf das Sehnengewebe. Meist sind die Achillessehnen durch Tendinopathien oder Rupturen betroffen. Es besteht ein Mangel an Literatur bezüglich der Pathophysiologie als auch der Rehabilitation dieser klinischen Muster. Ziel: Diese Fallstudie evaluierte die Anwendung eines exzentrischen Trainingsprotokolls bei chinoloninduzierter Tendinopathie der Achillessehne. Methode: Die physiotherapeutische Rehabilitation einer 48-jährigen Frau mit unilateraler Tendinopathie der Achillessehne unter Einnahme des Antibiotikums Ciprofloxacin nach Lungentransplantation wird beschrieben. Dabei wurde ein kriterienbasierter Ansatz mit ausschließlich Hands-off-Therapie unter Einsatz eines exzentrischen Belastbarkeitsaufbaus der Achillessehne angewendet. Ergebnisse: Nach 9 Einzeltherapien fanden sich Verbesserungen beim 1-Minute-Sitz-Stand-Test, der Range of Motion bei Dorsalextension des oberen Sprunggelenks rechts, beidseitige Kraft von Knieextensoren und -flexoren, Dorsalextensoren und Plantarflexoren des oberen Sprunggelenks, beim VISA-A-Fragebogen sowie bei Schmerz und Partizipation. Schlussfolgerungen: Bei chinoloninduzierter Tendinopathie der Achillessehne ist ein exzentrisch betontes Trainingsprotokoll durchführbar und wirksam, wobei die zahlreichen Komorbiditäten der primär betroffenen Population zu beachten sind. Da Physiotherapeuten aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend mit hochkomplexen Fällen konfrontiert werden, ist es für sie wichtig, die unerwünschten Wirkungen von Medikamenten zu kennen

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