research

nanoVIR: Neue Viruserkrankungen in Erbsen und Ackerbohnen: Status quo-Analyse und Handlungsempfehlungen

Abstract

Das Projekt war mit Untersuchungen zum wirtschaftlichen Status der neuen Viruserkrankung PNYDV (Pea necrotic yellow dwarf virus) in Erbsen (Pisum sativum L.) und Ackerbohnen (Vicia faba L.) befasst. An drei Standorten der Projektpartner Universität Kassel-FÖP, JKI Braunschweig und TI-OL Trenthorst wurden ferndiagnostische Verfahren zur Früherkennung und Schadenserfassung auf Praxisflächen und im Parzellenversuch erprobt. Bei Ackerbohnen wurden die Reflektionsmuster einzelner infizierter Pflanzen im Vergleich zu unsymptomatischen Kontrollpflanzen vermessen. Erstere waren entweder im Gewächshaus mittels virus-infizierter Erbsenblattläuse (Acyrthosiphon pisum) entweder PNYDV-, PEMV- (Pea enation mosaic virus), bzw. mischinfiziert, oder aus dem Kern natürlicher Infektionsnester. Hyper- und multispektrale Bildauswertungen früh PNYDV-infizierter Ackerbohnen ergaben gegenüber der Kontrolle Reflektionsunterschiede im sichtbaren und insbesondere im Nahinfrarotbereich. Erste Vegetationsindex-Berechnungen, wie GNDVI, ließen sich mit Ernteverlusten auf Praxisflächen schwach, aber signifikant korrelieren. Die Ergebnislage aller analogen Versuche zur fernoptischen Symptomerfassung mit Erbsen war insgesamt weniger konsistent. Das Gelbschalen-Monitoring zur Vektor-Phänologie und PNYDV-Virusfracht ergab für die in 5 Untergruppen eingeteilten Fänge von Erbsen-, Wicken- (Megoura viciae), Pfirischblattlaus (Myzus persicae), Aphis-sp.-Gruppe, und Sonstige, in allen Gruppen PNYDV-Nachweise, bis auf M. viciae, jedoch mit erheblichen Schwankungen und ohne erkennbares Muster. Die Punktinfektions-Methode lieferte reproduzierbare Primärinfektionen in Ackerbohnen und teilweise auch in Erbsen. Beide Ackerbohnensorten ’Fuego’ und ’GL-Sunrise’ erwiesen sich als PNYDV und PEMV anfällig. Aber nur bei ’Fuego’ ließ sich nach 7 Wochen sekundäre PNYDV-Ausbreitung auf Nachbarpflanzen bestätigen, während die sekundäre Ausbreitung bei ’GL-Sunrise’ gänzlich fehlte, was auf mögliche epidemiologische Sortenunterschiede bezüglich PNYDV hinweist. Im Gegensatz dazu, trat PEMV-Sekundärverbreitung bei beiden Sorten, sowohl rein- als auch mischinfiziert, auf. Insgesamt führten PNYDV-Einflüsse in Rein- und Mischinfektion zu signifikant geminderter Bildung intakter Wurzelknöllchen und geringerer Ertragsbildung in allen Gewächshaus- und Feldexperimenten sowie den on-farm Erhebungen in Ackerbohnen 2018. Alle genannten Aspekte sind weiter Untersuchungsgegenstand einer Projektverlängerung in 2019 und finden innerhalb des BÖLN (12OE012, 12OE035) statt

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