Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL
Abstract
Je 10 Kühe in der ersten bzw. einer höheren Laktation erhielten bis zum 42. Tag der Laktation gleiches Futter und wurden dann auf zwei Gruppen gleicher mittlerer Milchleistung aufgeteilt. In der Zeit vom 43. bis zum 250. Tag der Laktation erhielten die Tiere der einen Gruppe eine Ration mit etwa ausgeglichener RNB, während die Ration der anderen Gruppe eine RNB von etwa – 3 g/kg T aufwies. Beide Gruppen erhielten die gleiche auf Maissilage basierende Grobfuttermischung. Hierzu erhielt die eine Gruppe ein handelsübliches Ausgleichskraftfutter mit 40 % Rohprotein, die Andere Gruppe Melasseschnitzel (12 % Rohprotein). Die Leistungskraftfutter für beide Gruppen wiesen gleiche Komponenten auf, allerdings mit unterschiedlichen anteilen, so dass Rohproteingehalte von 173 bzw. 153 g/kg T resultierten. Weder beim Futterverzehr noch bei der Milchmenge oder der Milchzusammensetzung konnten signifikante Unterschiede nachgewiesen werden. Die vor Versuchsbeginn aufgestellte Hypothese, dass für eine erfolgreiche Fütterung der Milchkühe die Versorgung mit nutzbarem Rohprotein (nXP) Voraussetzung sei, die ruminale Stickstoffbilanz (RNB) aber ohne Schwierigkeiten in einen leicht negativen Bereich absinken dürfe, wurde nicht falsifiziert. Eine entsprechende Strategie in der praktischen Fütterung wäre ein ins gewicht fallender Beitrag zur Senkung des Potenzials der Stickstoffemissionen aus der Milcherzeugung