Archäometrische Untersuchungen von Grobkeramik aus römerzeitlichen Siedlungsgebieten der Steiermark und des Burgenlandes

Abstract

Die Grobkeramik der römischen Epoche wird allgemein als vor Ort produziertes Produkt angesehen; jedoch kommt in letzter Zeit, durch starke optische Ähnlichkeiten der Keramikfunde unterschiedlicher Fundstellen die Idee auf, dass auch Grobkeramik in Herstellungszentren produziert und dann vertrieben worden sein könnte. Diese Vermutung wird auch für die Grobkeramik des ersten und zweiten Jahrhunderts der fünf römerzeitlichen Fundorte Gleisdorf, Hörbing, Retznei, Saazkogel und Sankt Martin an der Raab angestellt, die im Zuge der Arbeit mittels mineralogischer und chemischer Analysen (CL, FTIR, MS, OM, RFA, XRD) näher untersucht wurden.Es konnte dabei in Verbindung mit den vorhandenen archäologischen Informationen erste konkretere Annahmen bezüglich der Herkunft der Grobkeramik dieser Region gemacht werden.Die Ergebnisse lassen auf zumindest drei Herstellungsorte der untersuchten Grobkeramik schließen: einen in Hörbing, einen für Retznei, möglichweise in Flavia Solva, und einen für die restlichen Fundstellen, wobei es sich dabei um Gleisdorf handeln könnte.Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass es für jede Gefäßform (Becher, Dolium und Dreifußschüssel) anscheinend eine einheitlich gültige Rezeptur gegeben haben dürfte, und die Keramik fast ausschließlich reduzierend bei einer Temperatur zwischen 700 und 800 C gebrannt wurde.Konkretere Aussagen über die postulierten Herstellungsorte benötigen noch weitere Untersuchungen, vor allem in Hinblick auf die verwendeten Tonlagerstätten.In general, coarse pottery of the roman period is meant to be produced at the place where it was used, but lately the idea, mostly based on the optical similarity of the potteries, grows that even those ceramics got produced in own centers specialized on coarse ware and were traded similar to fine ware.This assumption is postulated for coarse ceramics of the first and second century of the roman sites Gleisdorf, Hörbing, Retznei, Saazkogel and Sankt Martin an der Raab, which were analyzed more closely with mineralogical and chemical methods (CL, EMPA, FTIR, OM, XRD, XRF).In combination with the available archaeological information first assumptions regarding to the provenience of the analyzed shards could be finalized. So the evaluation shows, that there were at least three different production places in the time of the first and second century for roman coarse ware in the region: one in Hörbing, one for Retznei, maybe in Flavia Solva, and one for the others, possibly in Gleisdorf.Moreover, it can be noted that there had to be one standardized receipt for each ceramic type (cup, dolium and tripod bowl) and that all the ceramics was fired under reduced conditions at a temperature between 700 and 800 degrees Celsius.For more specific statements about the possibility of the postulated production centers there is the need of some more analysis, especially of the probably used clay deposits.Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüftAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019(VLID)381974

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