Aktienrückkäufe haben eine bewegte Vergangenheit in Deutschland und waren wegen ihres Missbrauchspotenzials lange Zeit verboten. Auch aktuell existieren detaillierte rechtliche Beschränkungen, um Gläubiger und Aktionäre zu schützen. Ein Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt auf der betriebswirtschaftlichen Betrachtung der ökonomischen Anreize zur Durchführung von Aktienrückkäufen. Ferner wird der konkrete Umfang von Aktienrückkäufen bei DAX-Unternehmen im Zeitraum zwischen 1998 und 2013 ermittelt. Dabei zeigt sich eine signifikante Zunahme der Aktienrückkaufaktivitäten bis 2008, die durch die Finanzmarktkrise abrupt beendet wurde. Seitdem wird das Instrumentarium nur noch vereinzelt eingesetzt. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist eine Online-Befragung der im DAX, TecDAX, MDAX und SDAX vertretenen Unternehmen. Die Umfrage ermittelt die drei wichtigsten Gründe für Aktienrückkaufprogramme: Die Ausschüttung überschüssiger Liquidität, die Signalisierung einer Unterbewertung sowie ihr Einsatz als Akquisitionswährung. Auf der anderen Seite scheuten Unternehmen Aktienrückkaufprogramme immer dann, wenn die dafür erforderlichen Finanzmittel intern rentabel eingesetzt werden konnten und/oder wenn zu befürchten war, dass das Programm am Kapitalmarkt als Zeichen mangelnder Investitionsmöglichkeiten angesehen werden könnte