Exploring the narrative nature of music : comparing listeners imagery with analysis of musical structure

Abstract

Die Dissertation untersucht, inwieweit Musik einer narrativen Erzählung ähnelt. Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen dem narrativen Inhalt klassischer Instrumentalmusikstücke und literarischer Erzählungen wurden mithilfe der Musiktherapiemethode „Guided Imagery and Music“ erforscht. Es wurden drei separate Studien durchgeführt, die sich jeweils auf ein unterschiedliches narratives Grundelement konzentrierten: Die erste Studie kategorisierte die Bilder, die während der GIM-Sitzungen bei den TeilnehmerInnen durch die Musik hervorgerufen wurden, in verschiedene erzählerische Archetypen (Landschaft, Charaktere, Protagonist) und verglich sie literarischen Erzählungen. Die zweite Studie ermittelte, ob die Bilder der TeilnehmerInnen passiver oder aktiver Natur waren und ob sie in den Musikstücken durchgehend in einer dreiteiligen Erzählform (passiv-aktiv-passiv) erschienen. Die dritte Studie untersuchte, ob die eindeutige lexikalische Bedeutung von einem Text durch Klavierimprovisationen auf die ZuhörerInnen übertragen werden konnte. Die Ergebnisse deuten auf folgende Schlussfolgerungen hin: Musik kann handlungs-statische Erzähl-Archetypen, nicht jedoch aktive Beziehungen zwischen Charakteren vermitteln. Darüber hinaus erscheinen passive und aktive Bilder in den meisten Musikstücken in einer dreiteiligen Erzählform, die die Spannungen und Entspannungen der Musikmerkmale widerspiegeln. Zudem kann Musik zwar keine eindeutige lexikalische Bedeutung vermitteln, jedoch kann sie eindeutig grundlegende Bewegungsarten und Emotionen ausdrücken. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Musik die Illusion einer Erzählung im bewussten Erleben der/des Zuhörenden schafft, indem sie Musikmerkmale, die die/den Zuhörenden emotional und kognitiv ansprechen, mit jenen austauscht, dies nicht tun. Dadurch werden Spannungen und Entspannung erzeugt, die auf eine dreiteilige Erzählform hinweisen. In der unbewussten Erfahrung der/des Hörenden vermitteln Musikfunktionen jedoch nur statische Szenen und Objekte, die sich über die Zeit weder entwickeln noch verändern. Ihre Bedeutung wird durch grundlegende Bewegungen und Emotionen vermittelt, die von der Musik zum Ausdruck gebracht werden, und unterscheidet sich bei jeder/m Zuhörenden je nach ihrer/seiner individuellen Interpretation. Diese zweiteilige Natur der Musik einerseits direktional und andererseits diskursiv kennzeichnet ihr inhärentes therapeutisches und künstlerisches Potenzial.This dissertation aimed to investigate to what extent was music similar to a narrative. This was accomplished by establishing the similarities and differences between classical instrumental music pieces and literary narratives using the Guided Imagery and Music method. Three separate studies were conducted, each focusing on a separate basic narrative element: The first one categorized the participants imagery elicited by music during the GIM sessions into different types of narrative archetypes (setting, characters, protagonist) and compared it to imagery found in literary narratives. The second one determined if the participants imagery was of passive or active nature and whether it appeared in a three-part narrative form (passive-active-passive) throughout the pieces. The third one examined if unambiguous lexical meaning could be transferred from text through piano improvisations to the listeners. The results pointed to the following conclusions: Music is capable of conveying only plot-static narrative archetypes that are unable to develop active relationships between characters. Furthermore, passive and active imagery in most music pieces appears in a three-part narrative form, mirroring the tensions and relaxations in the music features. Finally, music cannot convey an unambiguous lexical meaning, but can express unambiguously basic types of movements and emotions. In conclusion, music creates an illusion of a narrative in the conscious experience of listeners by exchanging music features that emotionally and cognitively engage a listener with those that do not thus creating tensions and relaxations that allude to a three-part narrative form. In the unconscious experience of listeners however, music features convey only static scenes and objects that do not develop or change in time. Their meaning is communicated through basic movements and emotions expressed by music and differs in every listener, depending on their individual interpretations. This dual nature of music, directional on one hand and discursive on the other, marks musics inherent therapeutic and artistic potential.Helena DukićZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Dissertation, 2019OeBB(VLID)370371

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