Sprachkartographie des Deutschen: von Schmeller bis zum Digitalen Wenker-Atlas

Abstract

Die Konzeption und Realisierung von Dialektatlanten ist eine der aufw\ue4ndigsten Aufgaben, die innerhalb der Linguistik unternommen werden k\uf6nnen. Es handelt sich dabei in der Regel um Projekte, f\ufcr die mehrere Jahrzehnte veranschlagt werden m\ufcssen. In Zeiten leerer \uf6ffentlicher Kassen und kurzfristiger Erfolgserwartungen werden solche Projekte in der herk\uf6mmlichen Art zunehmend problematisch. Der vorliegende Beitrag ist deshalb ein Pl\ue4doyer f\ufcr die digitale Sprachkartographie. Mit den Mitteln der digitalen Sprachgeographie ist es m\uf6glich, die Fertigstellung von Atlasprojekten zu beschleunigen, Ergebnisse schon vor Abschluss der Gesamtprojekte verf\ufcgbar zu machen und Analysem\uf6glichkeiten zu schaffen, die die herk\uf6mmliche Sprachkartographie nicht bieten kann. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen Georg Wenkers Sprachatlas des Deutschen Reichs (hier abgek\ufcrzt als Wenker-Atlas, WA), die gr\uf6 fte Unternehmung der deutschen Sprachkartographie des 19. Jahrhunderts, und der daraus am Marburger Forschungsinstitut f\ufcr deutsche Sprache entwickelte Digitale Wenker-Atlas (DiWA). Eine vollst\ue4ndige Beschreibung der deutschen oder gar internationalen Sprachgeographie ist nicht beabsichtigt. Stattdessen werden diejenigen Aspekte detailgenau beschrieben, durch die sich der WA und der DiWA von gleich oder \ue4hnlich ausgerichteten Dialektatlanten unterscheiden. Hinsichtlich des WA sind das vor allem die kartographischen, in Bezug auf den DiWA die kartographisch-computertechnischen Aspekte. Die praktische Handhabung des DiWA als Forschungsinstrument wird in einem gesonderten Abschnitt an einem Beispiel erl\ue4utert

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