Rembrandts Einsamkeit

Abstract

Rembrandt van Rijn hat eine wechselvolle Bewertungsgeschichte erlebt. Die akademisch geprägte Kritik des 18. Jahrhunderts sah ihn als Musterbeispiel des "pictor vulgaris", des talentierten aber ungebildeten Meisters. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde er zunächst zu einem Vorbild der antiakademischen Realisten und schließlich zum Prototyp des "modernen Künstlers". Die Arbeit untersucht die Literatur zu Rembrandt seit ca. 1850. Dabei unterscheidet sie zwei Phasen der Neubewertung des Künstlers. Zunächst wurde er in Frankreich und den Niederlanden als selbstbewußter Repräsentant der bürgerlichen Gesellschaft seiner Zeit beschrieben. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt sich dann die Vorstellung von Rembrandt als einem "verkannten Künstler", der seinen Überzeugungen auch gegen den Widerstand seiner Zeitgenossen folgt. Der Schwerpunkt der methodisch reflektierten Arbeit liegt in einer detaillierten Beschreibung der Topik dieser modernen Konzeption des Künstlersubjekts.The appreciation of Rembrandt van Rijn has gone through remarkable changes. The 18th century academic criticism regarded him as typical example of the gifted but uneducated "pictor vulgaris". During the 19th century Rembrandt at first became a model for the anti-academic realists, thereupon a prototype of the "modern artist". The present thesis analyses the literature on Rembrandt since about 1850, differentiating between two stages of the artists reappreciation. In France and the Netherlands he was at first discribed as the selfconfident exponent of contemporary bourgeoisie. Towards the end of the 19th century the conception of Rembrandt as an unappreciated genius evolved. He was now considered as someone who followed his persuasions against the judgement of his fellow-citizens. The methodologically reflected study focusses on describing the rhetorical pattern of this modern idea of artistic subjectivity

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