Anders als bei den meisten nordischen wilden Gänsepopulationen konnte bei den verwilderten Graugänsen in Stuttgart bisher kein ausgeprägtes Zugverhalten beobachtet werden. Über ihre Verbreitung im Winter war bisher wenig bekannt. Es wurde daher untersucht, ob winterliche Witterung zu Veränderungen der Verbreitungsmuster und des Habitatgebrauchs dieser sesshaften Gänse führte. Dafür wurden drei Methoden angewandt: (1) Der Bestand der im Winter 2004/05 im Stadtbereich anzutreffenden Gänse wurde wöchentlich erfasst, (2) die Veränderungen der Verbreitungsmuster und der Habitatnutzung anhand von Ringablesungen dokumentiert und (3) Faecestransekte zur Messung der relativen Beweidungsintensität auf verschiedenen Wiesen eingerichtet. Bei den wöchentlichen Zählungen hielten sich zwischen 80 und 159 Graugänse im Untersuchungsgebiet auf. Einige Gänse verließen zeitweise das Stadtgebiet, andere wanderten ein. Die Verteilungsmuster variierten individuell: Während einige Gänse nur wenige Gebiete nutzten, flogen andere weiter umher. Die wöchentliche Beweidungsintensität war am Max- Eyth-See höher als in den städtischen Parks. Bei zugefrorenen Seen suchten viele Gänse das Neckarufer beim Max-Eyth-See auf, das sonst wenig genutzt wurde. Eine weitere Populationszunahme könnte in absehbarer Zeit zu Veränderungen im Verteilungsmuster der Gänse und zur Besiedlung neuer Gebiete im weiteren Umkreis führen.Unlike most wild Nordic goose populations, the feral Greylag Geese in Stuttgart so far do not show marked migratory behaviour. We investigated how wintry weather conditions changed distribution patterns and habitat use of these usually sedentary geese and whether they were forced to switch to snow- and ice-free areas. Th ree diff erent methods were used to investigate this: (1) Th e number of geese present in diff erent areas of the city during winter 2004/05 was recorded, (2) the changes in distribution patterns of ringed individuals noted and (3) faeces transects established on diff erent pastures to measure relative grazing pressure on a weekly basis. During weekly counts 80 - 159 Greylags were recorded throughout the study area indicating temporal immigration and emigration of geese. Distribution patterns showed large individual variation: Whereas some geese used only few areas some others roamed more widely.Weekly grazing intensity at the Max-Eyth-Lake was always higher than within the city. While the lakes were frozen up most geese used habitats along the river Neckar adjacent to the Max-Eyth-Lake. During these periods the river Neckar was the only stretch of open water in the study area and became more important to the geese. A further increase in numbers might change the distribution pattern of the geese and may lead to colonisation of more distant areas in the future