Entstehung und Alter des Erdfalls "Seeloch" bei Bad Hersfeld (Nordhessen)

Abstract

Der Erdfall „Seeloch" bei Bad Hersfeld ist ein etwa kreisrunder Einbruch im Buntsandstein mit einem Durchmesser von ca. 80 m, der auf Subrosionsvorgänge lm Zechsteinsalinar zurückgeführt wird. Einbrüche dieser Art sind typisch für Salzhänge, wie an anderen Beispielen gezeigt wird. Kaminartige Durchbrüche durch mehrere hundert Meter mächtiges Deckgebirge können nur entstehen, wenn eine vorgegebene Klüftung vorhanden ist. Ähnliche Erscheinungen sind über Lösungshohlräumen beobachtet worden, die beim Absaufen von Kaliwerken entstanden. Erfahrungen aus dem Salinenbetrieb zeigen, daß auch im Steinsalz größere Hohlräume längere Zeit existieren können, ohne daß es zu Bodensenkungen oder Erdfällen kommt. Die Sedimente des „Seeloch" sind palynologisoh und stratigraphisch bearbeitet worden. Das besondere Ergebnis dieser Untersuchungen ist daß Interglazial-Alter (Riß-Würrn) des Profilabschnittes. Die bisher untersuchten Salzauslaugungssenken enthalten Ablagerungen des Tertiärs, Altpleistozäns oder des Holozäns. Aus den Korrosionssenken des nordöstlichen Hessens waren bisher nur kohlig-torfige Ablagerungen bekannt geworden, die ein oberpliozänes bis altpleistozänes oder postglaziales Alter haben. Mit den Schichten aus dem "Seeloch" von Kathus werden erstmals Ablagerungen beschrieben, für die ein eemzeitliches Alter (Riß-Würm-Interglazial) wahrscheinlich ist.The collapse sink "Seeloch" near Bad Hersfeld (Northern Hesse) is a type of cylindrical collapse with small diameter (80 m) that is frequently found in the area of "Salzhang" (solution edge) where subsurface solution of the Zechstein halite is still continuing. Generally speaking, those pipe-like phenomena are more typical for deep-seated gypsum karst. Collapse sinks of this type can only originate when the overlying Buntsandetein is fractured and can break down along more or less vertical planes. Similar collapses at tbe surface occurred potish mines were floaded. Experiences from centuries-old solution mining show that larger hollows in halites can be stable without any subsidence occurring at The surface. The Sediments from the "Seeloch" were submitted to palynologiod und stratigraphical investigations. The important result of these investigations is the interglacial (Riß-Würm) of the profile section. All other subsidence area caused by subterranean solution of halites produced sediments of tertiary or of older pleistocene and holoceno age

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