research

Transnationale Professionals : aktuelle Sichtweisen auf die internationale Mobilität von Kompetenzen ; [Vortrag ; gehalten an der Univ. Frankfurt am Main im WS 2005/06]

Abstract

Aktuelle Studien zur internationalen Mobilität von Kompetenzen zeigen, dass klassische Konzeptionalisierungen von transnationalen Professionals als transnationale Eliten nicht ausreichen, um neue Formen transnationaler Migrationsmuster in einer globalen Wissensökonomie adäquat zu beschreiben. Es gibt zudem erst wenige empirische Studien, die die vielfältigen Bedingungen und Kontexte aktueller Wissens- oder Kompetenzmobilität berücksichtigen und Kategorien zur Verfügung stellen, um die Vielfalt von Settings transnational mobiler neuer Professionals zu erfassen. Seit einiger Zeit fokussieren qualitative und detaillierte Fallstudien und Ethnographien zu transnationaler qualifizierter Mobilität zunehmend auf Mikrokontexte von Transnationalisierung. Solche Mikrostudien machen deutlich, dass das Konzept der transnationalen Mobilität von Humankapital und Kompetenzen nicht per se mit Konzepten von Hochqualifizierten, kosmopolitischen Eliten und hochverdienenden Spitzenprofessionals in Deckung gebracht werden kann. Der häufig verwendete Begriff des Expatriate muss differenzierter eingesetzt werden, um erklärungsrelevant zu sein, denn er lässt sich nicht auf jede ausländische Weltstadtpopulation anwenden, die über ein hohes Maß an wirtschaftlichen Ressourcen und Humankapital verfügt. Es ist zu berücksichtigen, dass sich migratorische Kontexte transnationaler Professionals erheblich unterscheiden können und dass transnationale Wissens- und Kompetenzträger sehr heterogene Gruppen sind (Scott 2004). Neuere Arbeiten zur transnationalen Mobilität von Kompetenzen weisen vielversprechende Ansätze aus, darunter Konzepte von transnationalen Mittelschichten bzw. transnationalen ethnischen Mittelschichten und modernen Diasporen sowie der Institutionalisierung von transnationaler Mobilität und auch Aspekte der Normativität von Mobilität und Flexibilität in der Wissensgesellschaft

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