Devitalisierung der proximalen Zähne nach durchgeführter Sinuslift-Operation - eine retrospektive Datenanalyse

Abstract

Problemstellung und Zielsetzung: Um einen Zahnverlust im posterioren Oberkieferbereich prothetisch zu rehabilitieren, gibt es, unter anderem, die Möglichkeit der dentalen Implantation. Allerdings kann hier aufgrund der Resorption des Alveolarknochens und Ausdehnung des Sinus maxillaris nicht mehr ausreichend Restknochen vorhanden sein, um eine primäre Implantatstabilität zu erreichen. Die Sinuslift-Operation stellt ein chirugisches Verfahren dar, welches durch die Elevation der Kieferhöhlenmembran eine Knochenaugmentation und so eine spätere Implantation ermöglicht. Im Rahmen der Kieferhöhlenbodenelevation könnte aber durch das Anheben der Schneiderschen Membran eine Devitalisierung der proximal gelegenen Zähne verursacht werden; vor allem, wenn die Wurzelspitzen dieser Zähne einen nahen Lagebezug zum Sinus maxillaris haben. Ziel: Diese Diplomarbeit ermittelte retrospektiv das Risiko einer Devitalisierung der angrenzenden Zähne im Rahmen einer Sinuslift-Operation durch das Anheben der Kieferhöhlenschleimhaut. Material und Methoden: In der vorliegenden retrospektiven Analyse wurden alle Sinuslifts ausgehoben, die an der Abteilung für Orale Chirurgie der Universitätszahnklinik Wien zwischen 01/2006 und 01/2016 durchgeführt wurden. Zur Datenerhebung wurden sowohl Orthopantomogramme als auch Kleinbilder, die direkt nach dem Sinuslift angefertigt wurden, mit Aufnahme, die 3 bis 12 Monate und > 1,5 Jahre postoperativ gemacht wurden, verglichen. Neben einer deskriptiven Beschreibung der Studienpopulation und der Sinusliftoperationen wurde im speziellen nach möglichen Veränderungen (z.B. eine apikale Aufhellung oder eine durchgeführte Wurzelbehandlung) bei dem angrenzenden Zahn gesucht. Resultate: Von 684 durchgeführten Sinuslift-Operationen konnten 257 für die spezifische Fragestellung ausgewertet werden. Es zeigte sich lediglich ein Fall, bei dem der an die Kieferhöhlenbodenelevation angrenzende Zahn postoperativ wurzelbehandelt wurde und daher die aufgestellte Hypothese unterstützen könnte. Basierend auf unterschiedlichen Berechnungen ergab sich daher eine Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Devitalisierung eines proximalen Zahnes von 0,0 bis 0,71%. Schlussfolgerung: Es besteht nach einer Sinuslift-Operation nur ein geringes Risiko (≤0,71%) einer Devitalisierung der proximalen Zähne.Objectiv: Dental implant placement following tooth loss in the posterior maxilla, is one possible treatment option for prosthetic rehabilitation. However, due to the resorption of alveolar bone and the expansion of the maxillary sinus there might be insufficient bone supply to achieve primary implant stability. A sinus elevation procedure allows bone augmentation by elevation of the Schneiderian membrane, which in turn facilitates implantat installation. Yet, the elevation of the Schneiderian membrane may cause loss of vitality of the proximal teeth, especially if their roots are in a close relationship to the floor of the maxillary sinus. Aim: This diploma thesis assessed retrospectively the risk of vitality loss of proximal teeth after sinus elevation procedure through lifting of the Schneiderian membrane. Materials and Methods: For this retrospective analysis all sinuslift surgeries were examined, which have been performed at the Department of Oral Surgery at the School of Dentistry in Vienna between 01/2006 to 01/2016. For data assessment panoramic x-rays and periapical x-rays, which have been taken directly after surgery, were compared to x-rays taken either 3 to 12 months or >1,5 years postoperatively. The study population and sinus elevation procedures have been described in general, and in particular any change in the clinical status of the proximal teeth after surgery (e.g., development of a periapical lucency or newly performed root canal treatment) have been recorded. Results: Two-hundert-seven out of 684 performed sinus elevation procedures could be included for the present research question. However, there was only one possible case detected, in which the proximal tooth received a root canal treatment after the sinus elevation procedure and therefore, this single case might support the tested hypothesis. Based on several calculations the likelihood for vitality loss of a proximal tooth after sinus elevation procedure is 0.0 to 0.71%. Conclusion: The risk of a vitality loss of proximal teeth after sinus elevation procedure is very low (≤0.71%).eingereicht von Nina Bianca LauterbrunnerZusammenfassung in englischer SpracheMedizinische Universität Wien, Diplomarbeit, 2016(VLID)171603

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