In contrast to physical (objective) time, the subjective representation or perception of time is influenced by various factors. For example, in everyday life, humans perceive time to pass slower or faster depending on the situational context, and this impression may lead to an over- or underestimation of duration. Based on five sub-projects, the present work investi-gates several different phenomena in the field of subjective time. The first two sub-projects (meta-analytical reviews) focused on time perception in clinical populations. The results indicate that time passes less quickly for depressive patients. Judgments of duration, however, do not differ between patients and healthy control subjects. Patients with schizophrenia show a strong increase in the variability of their duration judgments, whereas mean duration esti-mates do not differ between patients and controls. In sub-projects three and five, I investi-gated whether subjective time can by influenced by (subtle) interpersonal cues. The results indicate rather weak effects of gaze direction on duration judgments and the spatialized representation of time (mental time lines). Sub-project four comprised two experiments on the effects of chronometric counting on the production of time intervals. Interestingly, while productions became less variable (more precise), the accuracy of time productions did not benefit from counting. Beyond the specific foci of the different sub-projects, the results from the present work approach some fundamental aspects of subjective time. Based on the meta-analytical review of time perception in depressive patients, factors that influence the subjec-tive passage of time do not necessarily affect the perception of duration. Therefore, passage and duration need to be conceptualized as disentangled temporal dimensions. The concept of passing time may be more closely related to the concept of a mental time than to the concept of duration. The meta-analytical review on time perception in patients with schizophrenia and the experiments on the effects of counting on time productions show that measures of accuracy and measures of precision reflect independent aspects of subjective time, which need to be considered carefully in models of time perception and by future research.Im Gegensatz zur physikalischen (objektiven) Zeit ist unsere subjektive Repräsentation oder Wahrnehmung von Zeit von zahlreichen Einflussgrößen abhängig. Beispielsweise haben Menschen den Eindruck, die Zeit fließe je nach situativem Kontext schneller oder langsamer und dieser Eindruck könnte zu systematischen Über- oder Unterschätzungen von Zeitdauern führen. Im Rahmen von fünf Teilprojekten untersucht die vorliegende Arbeit verschiedene Phänomene aus dem Forschungsbereich der subjektiven Zeit. Die ersten beiden Teilprojekte (metaanalytische Übersichtsarbeiten) widmen sich dabei der Zeitwahrnehmung in klinischen Populationen. Die Ergebnisse zeigen, dass Zeit für depressive Patienten langsamer zu vergehen scheint. Die Beurteilung von Zeitdauern unterscheidet sich hingegen nicht systemisch zwischen Patienten mit einer Depression und psychisch gesunden Kontrollprobanden. Schizophreniepatienten weisen eine starke Zunahme in der Variabilität ihrer Dauereinschätzungen auf. Im Mittel unterscheiden sich ihre Dauerbeurteilungen jedoch nicht von denen gesunder Kontrollpersonen (keine systematischen Über- oder Unterschätzungen). In den Teilprojekten drei und fünf habe ich mich mit der Fragestellung befasst, ob subjektive Zeit durch (subtile) interpersonale Hinweisreize beeinflusst werden kann. Die Ergebnisse legen schwache Effekte von Blickorientierung auf die Beurteilung von Dauer und die verräumlichte mentale Repräsentation von Zeit (mentale Zeitlinien) nahe. Teilprojekt vier umfasst zwei Experimente zu den Effekten von chronometrischem Zählen auf die Produktion von Zeitintervallen. Interessanterweise führte Zählen zwar zu weniger variablen (also präziseren) Dauerproduktionen, während sich die Genauigkeit der Produktionen (Nähe der Produktion zur tatsächlichen Dauer des Intervalls; Akkuratheit) jedoch nicht verbessert. Jenseits der spezifischen Fragestellungen der einzelnen Teilprojekte haben die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit auch Implikationen bezüglich einiger fundamentaler Aspekte subjektiver Zeit. Auf Basis der Metaanalyse zur Zeitwahrnehmung bei depressiven Patienten ist festzustellen, dass bestimmte Faktoren, die die subjektive Geschwindigkeit des Fließens der Zeit beeinflussen, nicht notwendigerweise auch die Beurteilung (Repräsentation) von Dauer beeinflussen. Dementsprechend sollten Zeitfluss und Dauer als unterschiedliche Dimensionen subjektiver Zeit betrachtet werden. Das Konzept eines Zeitflusses ist möglicherweise stärker verknüpft mit der verräumlichten Repräsentation von Zeit als mit dem Konzept von Dauer. Die Metaanalyse zur Zeitwahrnehmung bei Patienten mit Schizophrenie sowie die Experimente zu den Effekten von Zählen auf die Produktion von Zeitintervallen zeigen, dass Maße der Genauigkeit (Akkuratheit) und Maße der Variabilität (Präzision) unabhängige Aspekte subjektiver Zeit abbilden. Modelle der Zeitwahrnehmung und zukünftige Forschung sollten diese Maße mit entsprechender Aufmerksamkeit voneinander dissoziieren