Modellgestützte Bewertung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes 2016 anhand ausgewählter Anwendungsfälle in Wohngebäuden

Abstract

Der Kraft-Wärme-Kopplung wird auf Grund ihrer Energieeffizienz, breiten Anwendungsmöglichkeit in den Nachfragesektoren sowie Erzeugungsflexibilität eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Energiewende zugeschrieben. Die Energiepolitik der Bundesregierung in Deutschland sieht daher eine bedeutende Steigerung des Anteils dieser Technologie an der Elektrizitätserzeugung in zukünftigen Jahren vor. Als Instrument zur staatlichen Förderung des Ausbaus existiert zur Zielerreichung unter anderem das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) seit 2002. Zuletzt wurde dieses 2016 umfassend überarbeitet und enthält gewichtige Änderungen zur Vorgängerfassung, unter anderem zur Höhe und Dauer der Zuschlagzahlungen. Ziel dieses Beitrages ist die Bewertung dieser Veränderungen hinsichtlich technischer, wirtschaftlicher und ökologischer Aspekte mithilfe eines modellgestützten Ansatzes für ausgewählte Fallbeispiele zur Elektrizitäts- und Wärmeversorgung von Wohngebäuden für unterschiedliche räumliche Aggregationsebenen vom Einzelgebäude bis hin zum Quartier. Im Ergebnis zeigt sich für das Bezugsjahr 2016 die ökonomische Vorteilhaftigkeit des KWK-Einsatzes unter den Förderbedingungen des KWKG 2016 gegenüber des KWKG 2002 (zuletzt 2012 novelliert) für die Anwendungsfälle der mittleren betrachteten Aggregationsebenen (Straßenzüge und Häuserblöcke). Dagegen ist eine Umkehr der Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu den Rahmenbedingungen der Vorgängerfassung für höhere Aggregationsebenen (Siedlung, Quartier) festzustellen. Bei letzteren kommt es insbesondere zu einer vergleichsweise kleineren Auslegung der Anlagen bei gleichzeitig höherer Vollbenutzungsstundenanzahl. Des Weiteren werden in diesem Beitrag Implikationen der KWKG-Neufassung von 2016 hinsichtlich technischer und ökologischer Aspekte aufgezeigt

    Similar works