- A new teaching strategy in medical education

Abstract

Einleitung. Durch die demographische Entwicklung wird die Behandlung älterer, chronisch kranker Patienten eine immer bedeutendere Aufgabe von Ärzten. Bereits in den 70er Jahren wurde mit dem Instant Aging in den USA ein Unterrichtskonzept entwickelt. Es ermöglichte Medizinstudierenden, altersbedingte Behinderungen in einer Simulation zu erleben. In der vorliegenden Studie wurden die Effekte eines neuen Instant Aging -Konzepts bei deutschen Medizinstudierenden untersucht.Methode. Im ersten klinischen Semester wurden Studierende zufällig in eine Kontrollgruppe (n=102) und eine Instant Aging -Experimentgruppe (n=91) aufgeteilt. In Form von Kleingruppenarbeit wurden in der Experimentgruppe verschiedene Krankheiten (Morbus Parkinson, Halbseitenlähmung als Schlaganfallfolge, rheumatoide Arthritis und Spätfolgen des Diabetes mellitus) und deren Folgen simuliert. Beide Gruppen füllten vor dem Kurs und am Semesterende anonym zwei etablierte Instrumente zur Messung von Einstellungen gegenüber älteren Patienten aus: den Aging Semantic Differential (ASD) und den Geriatrics Attitude Survey (GAS). Beide Gruppen mussten in einer Abschluss-OSCE eine Anamnese bei einer seh- und hörbehinderten älteren Diabetikerin erheben.Ergebnisse. Nur die Experimentgruppe zeigte beim zweiten Messzeitpunkt eine signifikante Verbesserung der Einstellung (ASD: von 131,7 auf 125,6 Punkte, p=0,013; GAS: von 25,7 auf 26,9 Punkte, p=0,006). Dies ist im Wesentlichen auf die weiblichen Teilnehmer zurückzuführen (ASD: von 133,0 auf 123,2 Punkte, p=0,001; GAS: von 25,7 auf 27,1 Punkte, p=0,014). In der OSCE erzielte die Experimentgruppe ein besseres Ergebnis in den Instant Aging -relevanten Bewertungen auf (Kontrollgruppe: 9,6 Punkte, Experimentgruppe: 10,6 Punkte, p=0,033). Diese zeigte sich auch in den Globalnoten (Kontrollgruppe: Schulnote 3,0; Experimentgruppe: 2,6, p=0,017).Schlussfolgerungen. Der Instant Aging -Kurs kann Einstellungen und Verhalten, insbesondere bei weiblichen Kursteilnehmern, gegenüber älteren, chronisch kranken Patienten verbessern. Er ist eine sinnvolle Ergänzung zum bisherigen Unterricht, um Empathie und Verständnis zu fördern

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