Diese Studie ist Teil des Core Organic Plus Projekts PRODIVA - eine Zusammenarbeit von nordeuropäischen Unkrautforschungsgruppen im Ostseeraum. Übergeordnetes Ziel ist es, eine diverse und handhabbare Unkrautflora im Ökologischen Landbau zu sichern.
Bundesweit hat Mecklenburg Vorpommern einen sehr hohen Anteil an Ökologischer Landwirtschaft. Nach wie vor sind Unkräuter eine Herausforderung in diesen Agrarsystemen. Agrobiodiversität zu fördern, hat in Deutschland einen zunehmenden Stellenwert. Vor diesem Hintergrund sollten Unkräuter einerseits in langfristig handhabbaren Größenordnungen bleiben, andererseits aber auch eine artenreiche Flora bilden. Wir haben untersucht, ob diese beiden Aspekte durch ein vielseitiges Management der Kulturpflanzen unterstützt werden können. Dafür wurden Unkraut- und Management-Daten von Sommergetreideflächen ökologisch wirtschaftender Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern über zwei Jahre (2015-2016) erfasst. Die Auswirkungen von lokalen Umwelt- und Management-Faktoren auf die Unkrautgemeinschaften wurden multivariat analysiert und im Anschluss wurden Effekte der Variablen zu Kulturvielfalt separat untersucht. Wir fanden grundlegende Unterschiede in den Einflüssen des kurzfristigen Anbaumanagements, der langfristigen Kulturvielfaltsstrategien und den eher beständigen Standortfaktoren. Während Unkrautdichten vor allem durch direktes Management beeinflusst sind, verändern sich Unkrautartenvielfalt und –gemeinschaften, wenn Maßnahmen der Kulturvielfalt angewendet wurden.
Für die Stakeholder-Kommunikation wurde Expertenwissen zum Vorkommen wichtiger Unkräuter in den Partnerländern zusammengetragen. Dafür wurde wissenschaftliche und anwendungsorientierte Literatur genutzt. Die Zusammenstellung wurde mit Experten beraten. Die Ergebnisse wurden praxisgerecht zusammengestellt und aufbereitet. Sie sind frei verfügbar