Unter den histogenen Wanderzellen kann man wohl die Glanzzelle als eine hochst charakteritisehe Zelle betrachten, einmal ihrer Granulation wegen ― die spezifische Granulation I, welche saurefest und nukleogen ist, die spezifische Granulation II, welche alkalifest und zytoplasmogen ist, die spezifische Granulation III, welche jodfest mercuraffin ist-und das andere mal in ihrer Herkunft aus dem glatten Muskelgewebe. Auf Grund dieser Ergebnisse mussen wir annehmen, daβ der glatte Muskel physiologisch sowie pathologisch eine besondere Wanderzelle ― die Glanzzelle ― bildet. Merkwurdigerweise ist der glatte Muskel bis jetzt noch niemals als eine Matrix fur irgendeine Wanderzelle angesprochen worden. Das kommt vermutlich daher, daβ das glatte Muskelgewebe ausschlieβlich aus morphologisch und funktionell fertig differenzierten Muskelfasern besteht und nach der allgemeinen histologischen Regel eine zellbildende Tatigkeit kaum mehr beanspruchen durfte. Diese konventionelle Annahme glaube ich dadurch grundsatzlich korrigiert zu haben, daβ ich durch meine spezifische Arbeitsmethode die undifferenzierten Muskelzellen tatsachlich im normalen Muskelgewebe des Menschen sowie des Affen dargestellt habe und daβ ich bei ihnen den Form- sowie Granulaubergang zu den Glanzzellen eindeutig nachweisen konnte. Unter den oben beschriebenen Untersuchungsmethoden empfehle ich das KFJ-Verfahren (unter Umstanden mit Kernfarbung) mit Rucksicht auf die Handlichkeit. Wenn man aber eine strenge Differenzierung der Glanzzellen von den anderen Wanderzellen, insbesondere von den Mastzellen, erzielen will, so verlaβt man sich besser auf meine Isolationsmethode durch konzentrierte Kalilaugelosung. Zum Schluβ mochte ich nochmals ausdrucklich betonen, daβ sich bei den Glanzzellen in den taglichen gebrauchlichen Farbungen die Wahrscheinlichkeitsdiagnose leicht stellen laβt, wenn man ihre allgemeine Beschaffenheit einmal erkannt hat. Die Glanzzelle kommt keineswegs selten vor und es ist, glaube ich, unsere Pflicht, uns bei den taglichen histogischen Untersuchungen ihre biologische Bedeutung weiter klar zu machen.</p