Wie? Warum? Oder warum nicht? Mobilitätsfelder sowie Motivationen und Barrieren für Jugendmobilität in Europa

Abstract

Auslandserfahrungen sind nicht nur eine Möglichkeit, auf kulturelle Entdeckungsreise zu gehen. Sie gelten auch als Chance für junge Menschen, zu lernen und sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Entsprechend wird Jugendmobilität in der Jugendarbeit große Aufmerksamkeit geschenkt. Auch die Länder, die die Jugendlichen entsenden oder aufnehmen, können dabei profitieren – aber auf unterschiedliche Weise. Zu welchem Zweck gehen junge Menschen ins Ausland? Was motiviert sie dabei? Welche Barrieren müssen sie dafür überwinden? Welche Rolle spielt der familiäre Bildungshintergrund der Jugendlichen? Diese Fragen werden mit Fokus auf länderspezifische Unterschiede auf der Datenbasis des europäischen Forschungsprojekts MOVE untersucht, in das Wissenschaftler(innen) aus sechs europäischen Ländern involviert waren. Die Grundlage bildet zunächst eine Ländertypologie, die Humankapitalbewegungen durch Auslandsaufenthalte abbildet, welche je nach Mobilitätsfeld eher dem Sende- oder Empfängerland zugutekommen. Sie weist europäische Länder vier Typen zu: Mobilitätsförderern, Mobilitätsverlierern, Mobilitätsgewinnern und Mobilitätsverwertern. Besonders erstere und letztere sind gut für eine kontrastierende, ländervergleichende Betrachtung geeignet. Mobilitätsförderer sind Länder, deren junge Menschen im europäischen Ausland arbeiten, die aber selbst kein wichtiges Zielland für europäische Jugendliche sind (z.B. Ungarn und Rumänien). Mobilitätsverwerter sind attraktive Zielländer sowohl für kurz- als auch langfristige Mobilitäten und weisen damit bezüglich der Generierung und Verwertung von Humankapital ein ausgeglichenes Konto auf (z.B. Norwegen, Luxemburg und Deutschland). In einem kontrastierenden Vergleich werden Motivationen und Barrieren für Auslandsaufenthalte im Zusammenhang mit dem Bildungshintergrund junger Menschen aus Mobilitätsförder- und Mobilitätsverwerterländern analysiert. Hierfür werden die Individualdaten eines Onlinesurveys mit 18-29-Jährigen (N=4.719) aus Deutschland, Luxemburg, Norwegen, Ungarn und Rumänien den beiden Ländertypen zugeordnet und verglichen

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