thesis

Entwicklung und Implementierung eines Zuchtkonzeptes zur Produktion von Jungsauen zur Eigenremontierung und zum Verkauf im ökologischen Landbau

Abstract

Ziel der Studie war die Implementierung eines praktikablen Systems zur Erfassung von Wurfqualitätsmerkmalen beim Schwein in partizipierenden ökologischen Betrieben, um darauf basierend eine Zuchtwertschätzung durchführen zu können. Die ausgewählten Wurfqualitätsmerkmale waren das Geburtsgewicht der Ferkel (GG), Wurfausgeglichenheit (WA) und Ferkelvitalität (FV), bonitiert auf einer eigens entwickelten Skala von 1 bis 4 (4 = Optimalwert). Weiteres erfasstes Merkmal waren die Anzahl lebend geborener Ferkel (LGF). In univariaten und bivariaten Rechenläufen wurden genetische Parameter geschätzt. Die Erblichkeiten waren 0,09 für WA, 0,14 für FV und 0,21 für GG. Die genetischen Beziehungen (Korrelationen) zwischen den Wurfqualitätsmerkmalen waren züchterisch positiv (gewünscht) und betrugen 0,90 zwischen WA und GG sowie zwischen WA und FV und 0,75 zwischen GG und FV. Alle Wurfqualitätsmerkmale waren unerwünscht korreliert mit LGF. Die geschätzten genetischen Parameter waren Inputparameter in den folgenden Zuchtplanungsrechnungen. Ziel war die Identifizierung eines optimalen ökologischen Zuchtschematas für Betriebe mit Eigenremontierung ihrer Jungsauen. Im „desired gain“ Ansatz wurden die Zuchtzielmerkmale so gewählt, dass der Wert für LGF konstant bleibt, aber Zuchtfortschritt in den Wurfqualitätsmerkmalen maximiert wird. Diese Vorgehensweise reflektiert auch den Wunsch der ökologisch ausgerichteten Züchter. Im optimalen Zuchtszenario ist es erforderlich, die vier Zuchtzielmerkmale des Selektionskandidaten von zwei Würfen zu erfassen. Zum gleichen Zeitpunkt liegt die Information der Mutter und von 10 Halbgeschwistern vor, die in der Zuchtwertschätzung berücksichtigt werden sollten. Die optimalen ökonomischen Gewichte waren dabei 7,50 € für LGF und 20 € für die Wurfqualitätsmerkmale. Die Genauigkeit der Zuchtwertschätzung war in diesem Szenario recht hoch mit 0,60. Das Generationsintervall umfasste 2,80 Jahre und der Zuchtfortschritt war 0,04 Punkte je Generation für alle Wurfqualitätsmerkmale. Wir implementierten die Zuchtwertschätzung direkt in den Betrieben, um die Selektion der Jungsauen zeitnah durchführend zu können. Dazu wurden auch Sauen-Toplisten generiert. Zusätzlich wurden im Projekt genetische Parameter und Zuchtwerte für funktionales Exterieur und Langlebigkeit der Sau (Stayability) geschätzt. Von den Exterieurmerkmalen war die Klauenqualität das Merkmal, das sehr eng korreliert war mit FV und auch mit Stayability. Final wurden auch die Exterieurmerkmale in der umfassenden Zuchtplanung mit deterministischen Modellen berücksichtigt. Der optimale ökologische Gesamtzuchtwert umfasste Exterieur mit einer Gewichtung von 18%, LGF mit 9,1% und Wurfqualität mit 72,9%. Dieser Gesamtzuchtwert maximierte die Evaluierungskriterien (diskontierten Gewinn, diskontierten Erlös, diskontierten Zuchtfortschritt)

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