research

Schizophrenie in lacanianischer Perspektive

Abstract

Im folgenden werde ich versuchen, etwas von dem darzustellen, was mich in den letzten Jahren in zunehmendem Maße beschäftigt hat, nämlich das Studium der Schizophrenie. Man kann ohne jegliche Übertreibung sagen, dass die Schizophrenie ein Stiefkind der Psychoanalyse geblieben ist, ja, nicht nur das, darüber hinaus ist sie seit jeher ein ungeliebtes Stiefkind. Dies im Gegensatz zur Paranoia. Freud wie auch Lacan haben zur Para­noia ungleich mehr beigetragen als zur Schizophrenie; das zeigt sich mit aller Deutlichkeit am Paradebeispiel des Senatspräsidenten Schreber, des­sen Buch Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken Gegenstand einer um­fangreichen Untersuchung Freuds geworden ist, was wiederum Lacan dazu veranlasste, einen Grossteil seines Seminars über die Psychosen wie auch seiner Arbeit .D. une question préliminaire d. un traitement possible de la psychose. / .Von einer Frage, die jeder möglichen Behandlung der Psy­chose vorausgeht. Freud und Schreber zu widmen.1 \ud In der Psychiatrie ist es dagegen eher umgekehrt; ein so renommierter Psychiater wie Eugen Bleuler hat der Schizophrenie auf dem Feld der Psychosen einen vorrangigen Platz eingeräumt und sogar die Paranoia seinem Konzept der Schizophrenie subsumiert2. Die Untersuchungen über Schizophrenie sind auch in der zeitgenössischen Psychiatrie zahlreich geblieben. \ud Wie kommt es, dass sich die Psychoanalyse seit jeher kaum für die Schi­zophrenie interessiert? Ich glaube, dass dies etwas mit der Bedeutung des Vaters zu tun hat, dessen Funktionen für Neurosen wie auch für Paranoi

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