research

Brandom, Sellars und der "Mythos des Gegebenen"

Abstract

R. Brandoms originärer Beitrag liegt nicht auf dem Feld der\ud Theorie des Wissens. Furore machte er mit dem wirklich\ud zu Ende gedachten Ansatz einer inferentiellen Semantik,\ud den er 1994 in Making it Explicit vorlegte. Er verkoppelt\ud darin den Grundgedanken einer inferentiellen Gliederung\ud propositionaler (begrifflicher) Gehalte mit der Idee einer\ud sozialen Gliederung derjenigen Praktiken, mittels derer wir\ud unsere Wissensansprüche argumentativ einlösen, indem\ud wir sie in geeignete Inferenzen einbauen. Der semantische\ud Inferentialismus läuft auf eine anti-fundationalistische\ud Theorie des Wissens hinaus. Um dennoch Raum für\ud basale, nichtinferentielle Meinungen zu schaffen, weicht\ud Brandom auf verlässlichkeitsorientierte Überlegungen aus.\ud Der Schritt in den epistemischen Externalismus ist jedoch\ud schwer mit dem Internalismus in Bezug auf Rechtfertigung\ud in Einklang zu bringen, der den kommunikativen Praktiken\ud des Gebens und Verlangens von Gründen ihre Pointe\ud verleiht. Im Folgenden möchte ich zuerst die Zwänge\ud aufzeigen, die Brandom zu seiner Revision auf dem Gebiet\ud der Theorie des Wissens führte, um dann (zweitens)\ud die tiefer liegenden Gründe zu beleuchten, die zu dieser\ud Revision nötigten und die man bei Sellars nachlesen kann,\ud um dann (drittens) eine Lösung vorzuschlagen, die sich\ud der gemäßigten Spielart einer traditionelleren Denkrichtung,\ud dem Fundationalismus, wie ihn beispielsweise R.\ud Audi vertritt, annähert

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