research

Das Substanzproblem bei Schlick und Cassirer

Abstract

Mit Schlick und Cassirer standen sich ein Empirist und ein Neukantianer gegenüber. Die spätere Geschichte hat erwiesen, daß zumindest von der quantitativen Anteilnahme in der akademischen Philosophie sich der Empirismus zur prominenteren Position entwickelt hat. In der Frühzeit des logischen Empirismus trafen die Ansichten Schlicks auf eine mehrfach weiterentwickelte Kantlehre, sozusagen auf einen Spätkantianismus. Den expliziten Reibungspunkt bildete eine Diskussion um Kants synthetisch-apriorische Urteile über die Struktur von Raum und Zeit, motiviert durch die zu Zeiten Schlicks und Cassirers neuen Errungenschaften der Relativitätstheorie. Bezogen auf die Erkenntniskategorie der Substanz lassen sich sowohl bei Schlick als auch bei Cassirer ähnlich physikalisch inspirierte Überlegungen finden, die gleichwohl nicht direkt zwischen ihnen verhandelt wurden. Es zeigt sich nun, daß ihre Konzeptionen - kontrastiert mit den Überlegungen Hermann Weyls - angewandt auf die später gefolgten Quantenfeldtheorien von unterschiedlicher Zuverlässigkeit sind. Hier hätte Cassirer einen umfassenderen Interpretationsvorschlag unterbreiten können, als es ihm rhetorisch in den 1920er Jahren mit seiner Neufassung der Kantschen Lehre gelungen war

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