research

Ohne die islamische Philosophie hätte es weder Scholastik noch Aufklärung geben können! Philosophiehistorische Anhaltspunkte für eine europäische Haltung zum Islam

Abstract

Der europäische "Orientalismus" (vgl. Said 1978 u. 1983) hat insbesondere den Islam immer wieder als "zeitlos, ewig, unbewegt" bestimmt, ihm ein "ahistorisches", gleichsam "außerhalb der Welt hockendes" Wesen unterschoben. Auch wenn es zutrifft, daß die These von der "Abgeschlossenheit" des islamischen Denkens innerhalb des Islam selbst im Rahmen der maßgeblichen Hauptströmung der Sunna seit al-Guwaini in oberflächlich ähnlicher Weise verfochten wird1, so kann dies doch nicht die Grundlage für eine historisch bewußte, über sich und die anderen "aufgeklärte" Haltung der gegenwärtigen EuropäerInnen zum Islam abgeben. Gegen den - strukturell eurozentrischen - "Kulturkreis-Historismus", der aus dem 19. Jahrhundert weit kräftiger fortwirkt als alle universalistischen, emanzipatorischen Gesellschaftstheorien oder "großen Erzählungen", deren wirkliche und angebliche Probleme die VertreterInnen der Generation der Postmodernen in der jüngeren Vergangenheit unter Rückgriff auf einen erneuerten Kulturrelativivismus betont haben, ist auf einigen ganz elementaren Feststellungen zu bestehen

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