research

Zivilgesellschaft. Was kann und soll es bedeuten?

Abstract

Es war auf einer Konferenz im September 2000 in London, einer Konferenz über feministische Bioethik. Eine kanadische Kollegin hielt einen Vortrag, in dem sie mit Hilfe der geometrischen Figur der Fraktale, jener komplexen Dreiecksstrukturen, die angeblich den strukturellen Aufbau aller Entitäten bestimmen, das Wesen der Schwangerschaftsbeziehung zu erklären versuchte, also jener Beziehung, die angeblich mehr als eines und weniger als zwei umfasst. Die Reaktionen auf den Vortrag reichten von euphorischer Zustimmung bis zu verständnislosem Kopfschütteln. Am nächsten Morgen fragte mich eine Kollegin, es war Alison Jaggar, die den Vortrag nicht gehört hatte, nach dessen Inhalt und Thesen. Und als ich ihr zu erklären versuchte, was Fraktale sind und was diese mit dem Thema Schwangerschaft zu tun haben könnten, meinte sie: "Ah, I see, that's just like civil society. It can be anything." Die seit geraumer Zeit ungebrochene Konjunktur der Idee der Zivilgesellschaft gibt genügend Anlass und Gelegenheit, über Alison Jaggars kritische Bemerkung nachzudenken

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