thesis

Psychophysikalische Korrelate von Anpassungsprozessen bei lang andauernden Schmerzreizen bei Gesunden und chronischen Schmerzpatienten

Abstract

Chronische Schmerzsyndrome machen einen großen Anteil klinischer Erscheinungsbilder von Schmerzen aus, die schwierig zu behandeln sind und deshalb oft in eine lange Patientenkarriere mit vielen erfolglosen Behandlungsversuchen münden. Die Prävalenz chronischer Schmerzen in den Industrienationen wird nach einer aktuellen Angabe der International Association for the Study of Pain (IASP) mit etwa 20% der Erwachsenen angegeben, wobei gelegentlich auftretende Schmerzen bei einem weit größeren Bevölkerungsanteil von etwa 80% zu finden sind. Die häufigsten Schmerzsyndrome sind dabei Schmerzen des Bewegungsapparates, vor allem Rückenschmerzen, gefolgt von verschiedenen Formen des Kopfschmerzes. In der experimentellen und klinischen Schmerzforschung wird derzeit auf einer breiten grundwissenschaftlichen Basis in verschiedenen Fachrichtungen nach den Ursachen, Beschreibungsmerkmalen und Therapiemöglichkeiten chronischer Schmerzen gesucht. Die vorliegende psychologische Studie leistet einen Beitrag zum Problem der klinischen Schmerzmessung und unternimmt den Versuch, innerhalb eines experimentellen Schmerzmodells Beschreibungen von Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung zu erarbeiten, die zur Charakterisierung chronischer Schmerzen geeignet sind. In mehreren experimentellen Studien bei Gesunden und chronisch Schmerzkranken werden mit den Methoden der Psychophysik Kennwerte von Sensibilisierung und Gewöhnung bei anhaltenden Hitzeschmerzreizen untersucht und Messverfahren für die klinische Schmerzdiagnostik ausgearbeitet. Die Bedeutsamkeit dieser Parameter wird in einer klinischen Studie mit chronisch Schmerzkranken gezeigt, bei der erstmals verstärkte Sensibilisierung bei Patienten mit Rückenschmerzen nachgewiesen wird

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