thesis

Burnout-Prophylaxe in der Altenpflege. Belastung und theaterpädagogische Intervention

Abstract

Der vierte Altenbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2002 stellte fest, dass ein hoher Forschungs-bedarf hinsichtlich der Interventionen zur Vermeidung von Belastungen professionell Pflegender besteht. Die vorliegende Arbeit knüpft hier mit der Hauptfragestellung an: Kann ein mit einfachsten Mitteln erstelltes Laientheaterprojekt über das Burnout-Syndrom, welches gemeinsam mit Schüler/innen der Alternpflege aufführungsreif geprobt und einem Publikum dargeboten wird, mit dazu beitragen, dass die psychisch normal belastbaren Schüler/innen zukünftig besser mit ihren beruflichen Stresssituationen umgehen werden? In der vorliegenden Arbeit wird das Thema mit quantitativen und qualitativen Methoden der Sozialforschung angegangen. Zunächst interessierte, ob bei den 101 beteiligten Schüler/innen aus fünf Altenpflegeschulen die Wissensbestände zu Stress und Burnout nach der theaterpädagogischen Intervention signifikant angestiegen waren. In vier Feldstudien von etwa 30-stündiger Dauer wurden sie in einem Pre- und Post-Design auch mit Skalen zur Messung der Selbstwirksamkeitserwartung und der emotions- und aktionsorientierten Bewältigungsstrategien konfrontiert. Signifikant positive Verbesserungen ergaben sich bei den Schüler/innen in den Bereichen Burnout-Wissen, Selbstwirksamkeitserwartung sowie Inan-spruchnahme professioneller Hilfe. Keine signifikanten Ergebnisse erbrachten die Messungen zu den emotions- und aktionsorientierten Bewältigungsstrategien. Nach den hypothesengeleiteten Untersuchungen wurde in einem zweiten Schritt mit der qualitativem Inhaltsanalyse versucht, die oben gemessenen Befunde zu ergänzen. Wesentliche Effekte der Studie waren hier, dass in der Intervention offensichtlich gesundheitserzieherische Ziele eine größere Rolle spielten als Präventionsziele. Dass die Lernmethode der theaterpädagogischen Intervention eine höhere Erinnerungsquote erzeugt als der Frontalunterricht, muss an dieser Stelle nicht besonders hervorgehoben werden. Das Lernen in Verbindung mit Emotionen und eigenem praktischen Tun - so auch die Ergebnisse der Follow-up-Untersuchungen ein halbes Jahr nach der theaterpädagogischen Intervention - führte zu einer intensiveren Verarbeitung des Gelernten

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