In dem Projekt SIGMA wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstmals aus der Perspektive gehörloser Menschen im Alter ihre individuellen Ressourcen sowie die Qualität und Quantität von Angeboten und Maßnahmen der Altenhilfe erforscht. Zwischen 2006 und 2009 wurden u.a. mehr als 200 gehörlose Menschen über 55 Jahre zu ihren spezifischen Lebensbedingungen und Lebensvorstellungen interviewt. Darüber hinaus wurden auch Experten zu der Versorgungssituation der Zielgruppe befragt. Die Ergebnisse belegen, dass für gehörlose Menschen auch im Alter der Kontakt zur Gehörlosengemeinschaft neben der Familie die zentrale soziale Ressource bildet. Sobald hier die Teilhabe aufgrund eingeschränkter Mobilität nicht mehr möglich ist, sind gehörlose Menschen besonders von Vereinsamung bedroht. Gehörlosen Menschen stehen von wenigen Ausnahmen abgesehen keine spezifischen Angebote zur Verfügung, die ihre sprachlichen und kulturellen Bedürfnisse angemessen berücksichtigen. Insbesondere Angebote der medizinischen und ambulanten Versorgung sowie Altenwohnheime, die hörenden Menschen zur Verfügung stehen, sind auf die kommunikativen Anforderungen gehörloser Menschen nicht vorbereitet
