thesis

Humane Dendritische Zellen: Identifizierung und funktionelle Charakterisierung von neuen Oberflächenantigenen

Abstract

DC sind APC, deren Hauptfunktion in der Antigenaufnahme und Induktion T-Zell-abhängiger Immunantworten besteht. In den letzten Jahren wurden viele neue Subpopulationen von DC beschrieben, was die hohe Heterogenität dieser Population deutlich macht. Die einzelnen Subpopulationen unterscheiden sich nicht nur in ihrem Phänotyp, sondern auch in ihrer Morphologie, Funktion und Gewebeverteilung. Die charakteristische Funktion einzelner Subpopulationen wird größtenteils durch die Oberflächenrezeptoren bestimmt, über die die Zellen mit ihrer Umgebung in Verbindung stehen. Um die Rolle der DC innerhalb des Immunsystems und die funktionellen Unterschiede zwischen den einzelnen DC-Subpopulationen besser verstehen zu können, ist es daher notwendig, diese Moleküle genau zu erforschen. In der vorliegenden Arbeit wurde mit Hilfe der kontralateralen Immunisierung eine Reihe von monoklonalen Antikörpern generiert, die drei BDC-spezifische Oberflächenantigene erkennen: BDCA-2, BDCA-3 und BDCA-4. BDCA-3 wird von CD11c+ CD123- myeloiden BDC ausgeprägt und ist identisch mit Thrombomodulin, einem Rezeptor des vaskulären Endothels, der mit Thrombin 1:1 Komplexe bilden kann und somit die Funktion eines natürlichen Antikoagulans besitzt. BDCA-2 und BDCA-4 werden im Gegensatz zu BDCA-3 von CD11c- CD123++ PDC ausgeprägt. Bei BDCA-4 handelt es sich um Neuropilin-1, einen neuronalen Rezeptor, der bei der Ausbildung von Axonen eine wichtige Rolle spielt. Zusätzlich wird Neuropilin-1 neben den PDC auch von endothelialen und Tumor-Zellen als Rezeptor für den vaskulären, endothelialen Wachstumsfaktor-A (VEGF-A) ausgeprägt und spielt eine Schlüsselrolle in der Angiogenese. Weiterhin wird die Ausprägung von BDCA-4 auf CD11c+ BDC, Monozyten und T-Zellen durch Stimulation bzw. in vitro-Kultivierung induziert. Die Funktion von BDCA-3 und BDCA-4 im Fall der BDC ist allerdings noch nicht bekannt. Ausprägungsklonierung von BDCA-2 ergab, dass es sich bei diesem Molekül um ein neues Typ II c-Typ-Lektin handelt, das eine 50,7%-ige Übereinstimmung der AS-Sequenz mit seinem murinen Ortholog, Dectin-2, aufweist. Das Ausprägungsmuster von BDCA-2 ist in allen bisher untersuchten Geweben ausschließlich auf die CD11c- CD123++ PDC beschränkt. Die Tatsache, dass anti-BDCA-2 mAk nach ihrer Bindung an BDCA-2 sofort internalisiert, prozessiert und über MHC Klasse II-Moleküle präsentiert werden, deutet daraufhin, dass BDCA-2 bei der Antigenaufnahme und -präsentation eine Rolle spielen könnte. Weiterhin induziert die Ligation von BDCA-2 mit dem spezifischen mAk AC144 eine nahezu vollständige Inhibition der Sekretion von IFN-a/b. Da IFN-a/b die Produktion von IL-12 inhibiert, verstärkt die Ligation von BDCA-2 gleichzeitig die CD40L-abhängige IL-12-Sekretion bei PDC. Aus diesem Grund wird durch die Ligation von BDCA-2 weniger die Polarisation der PDC-induzierten T-Zell-Antwort beeinflusst, sondern vielmehr ein Wechsel von IFN-a/b-kontrollierten zu IL-12-kontrollierten Immunität induziert. Da IFN-a/b und IL-12 sehr vielfältige und zum Teil ähnliche Funktionen ausüben, sind die in vivo-Folgen einer BDCA-2-Ligation nur sehr schwierig vorherzusagen. Gleichwohl macht die Tatsache, dass IFN-a/b eine wichtige Rolle bei einer Reihe von autoimmunologischen Erkrankungen spielt, BDCA-2 sehr interessant als Ziel zukünftiger Therapien

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